Fundgrube Nebenwerte aus Euroland

21.11.2019

Markus Merkel / Foto: © Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung GmbH

Der DAX etablierte sich zuletzt wieder jenseits der 13.000 Punktemarke und ein freundlicher Jahresausklang liegt im Bereich des Möglichen. Der Investitionsstau vieler Anleger scheint sich zu lösen. Grund sind u.a. die wieder expansiveren Notenbanken. Insbesondere Qualitätsaktien aus zyklischen Branchen bauen ihre signifikante Unterbewertung ab und sollten im Sinne einer ausgewogenen Portfolioaufstellung nunmehr wieder verstärkt in den Blick des wertorientierten Investors rücken.

Die Börsenlage im Herbst 2019

Es ist zu konstatieren, dass sich die Anspannung der letzten Monate ein Stück weit gelöst hat, insbesondere im Hinblick auf sich wieder stabilisierende Konjunkturaussichten, auch wenn die übergeordnete Faktenlage durchaus noch gedämpft bleibt. So zeigen sich im verarbeitenden Gewerbe unverändert scharfe Einschnitte, die durchaus als rezessiv einzustufen sind. Jedoch ergeben sich verstärkt auch Lichtblicke, ausgehend vor allem von der Geld- und Fiskalpolitik. Flankierend kauft die EZB ca. € 20 Mrd. Anleihen je Monat und auch die US-Notenbank agiert ähnlich. Diese stellt bis Frühjahr 2020 monatlich USD 60 Mrd. zur Stabilisierung des Geldmarkts zur Verfügung.

Stimuli der Notenbank verpuffen zunehmend

Gleichwohl leert sich der Werkzeugkasten der Notenbanken zusehends und die wohltuenden Wirkungen einer expansiven Geldpolitik erzeugen zunehmend geringere Wirkung in der Realwirtschaft. Nichtsdestotrotz zeigt sich gerade die US-Wirtschaft unverändert ausgesprochen robust, auch wenn wir es hier mit einer „gedopten“ Volkswirtschaft zu tun haben. Gedopt einerseits durch eine ausufernde Geldpolitik, andererseits durch fiskalpolitische Anreize. So bewegt sich das laufende Budgetdefizit in der Region i.H.v. 5% des Bruttoinlandsprodukts. In Summe ist das dortige Wachstum somit seiner Nachhaltigkeit und Qualität nach anzuzweifeln. Beides steht aber offensichtlich gegenwärtig nicht im Fokus der Kapitalmärkte. Vielmehr werden die positiven Effekte einer möglichen Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China stärker gewichtet.

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