Fünf Fakten wie nach „Versicherung“ gesucht wird

15.06.2016

Suchen und finden ist beim Thema "Versicherung" nicht das Gleiche © Thomas Reimer - Fotolia.com

Wie suchen die Deutschen Infos über Versicherungen? Ob der Abschluss dieser Versicherungen auf den gleichen Weg erfolgt ist eine andere Frage. Versicherer treffen aber auf „informierte“ Kunden.

2016-06-16 (fw/db) Über Versicherungen informieren sich Kunden, Versicherte und Interessenten immer öfter im Internet. Häufig der erste Schritt: Ein Besuch bei der Suchmaschine. Google verrät auf dem Assekuranz-Portal GDV.DE des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fünf Fakten zu den Suchanfragen nach Versicherungen.

1. Die Deutsche suchen immer häufiger nach Versicherungen im Internet

Die Suchanfragen mit Versicherungsbezug sind 2015 um 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das geht aus einer Auswertung von Google für GDV.DE hervor. Damit ist die Entwicklung ähnlich wie in anderen Branchen: „Suchanfragen mit Bankenbezug wuchsen im gleichen Zeitraum mit 7,6 Prozent, während Suchanfragen der Kategorie ‘Mode’ mit 10,1 Prozent wuchsen“, sagt Jan Müller, Datenanalyst für den Bereich Versicherungen bei Google Deutschland. Im Vergleich zu 2014 fiel das Plus der Versicherungsanfragen aber deutlich größer aus: Damals waren die Suchanfragen um 2,7 Prozent geklettert. Was das in absoluten Zahlen bedeutet, dazu macht Google keine Angaben.

2. Autoversicherung bleibt die beliebteste Suchanfrage zu Versicherungen

Kein anderes Versicherungsprodukt wird so häufig gegoogelt wie die Kfz-Versicherung. Dabei sind die Suchanfragen stark saisonabhängig: Über Frühjahr und Sommer bleiben die Anfragen beinahe konstant, im Oktober und November geht ihre Zahl steil nach oben. Grund: Die meisten Kfz-Verträge laufen zum Jahresende aus und verlängern sich automatisch, sofern Kunden nicht bis Ende November kündigen. Zum Jahreswechsel 2014/15 haben laut Verbandsstatistik rund fünf Prozent der Versicherungskunden ihre Kfz-Haftpflichtversicherung gewechselt. Bei den 61 Millionen Kfz-Haftpflichtversicherungen sind das rund drei Millionen Kunden.

3. Stärkster Anstieg bei den Suchen nach Geräte-Versicherungen

Neben Krankenzusatzversicherungen und der gesetzlichen Krankenversicherung gehörten im vergangenen Jahr Versicherungen von Heimgeräten und Wertgegenständen zu den drei Produktkategorien mit dem größten Suchanfragen-Wachstum. Darunter fallen zum Beispiel Brillen-Versicherungen, Handy-Versicherungen oder Reisegepäckversicherungen. „In diesem Produkt-Cluster sind verschiedenste Versicherungen für Heimgeräte und Wertgegenstände enthalten – zum Beispiel Kameras, Handys und Photovoltaik-Anlagen“, sagt Google-Analyst Müller.

4. Mobile Suchanfragen wachsen rasant an

Die mobilen Suchanfragen zu Versicherungen sind 2015 um 41,8 Prozent gestiegen und damit deutlich stärker als die gesamten Abfragen. Mittlerweile erfolgt jede fünfte Suche (22,8 Prozent) von einem Smartphone oder Tablet aus. In einigen Branchen liegt dieser Anteil jedoch schon bei mehr als der Hälfte. „Dieses Übergewicht von mobilen Anfragen ist bei Suchen nach Versicherungen noch nicht erreicht. Wobei der Trend zeigt, dass die Betonung auf ‚noch‘ liegt“, sagt Google-Analyst Müller. Die Versicherungsanfragen holen also mit Verzögerung auf. Das könnte auch daran liegen, dass der Abschluss einer Versicherung eine größere Tragweite hat als ein Kauf von Schuhen.

5. Versicherungsanfragen sind im Vergleich zum Fußball weniger gefragt

Wenig überraschend: Versicherungen sind nicht ganz so beliebt wie Fußball. Aber: Auf vier Suchanfragen, die sich um den Ball drehen, kam immerhin eine Suchanfrage mit Versicherungsbezug. Im WM-Jahr 2014 kamen sechs Fußball-Suchanfragen auf eine Anfrage mit Versicherungsbezug. Google gibt bei übrigens bei Google Trends keine absoluten Zahlenwerte zu den Suchanfragen an, sondern bildet nur einen Indexwert ab: Der Maximalwert im ausgewählten Suchzeitraum liegt immer bei 100. Die Grafiken zeigen die Suchanfragen in Deutschland und auf Deutsch an, sowohl für einzelne Suchbegriffe (hier: „autoversicherung“, „kfz versicherung“) als auch für von Google zusammengefasste Kategorien (hier: „Vehicle Insurance“). Fazit: Viel Spaß bei der Suche auf Google. Wie dann der jetzt „informierte“ Interessierte als potentieller Interessent für die beste Versicherung handelt ist offen. Eine ähnliche Situation ergibt sich für den „informierten“ Kranken der jetzt mit seinem „gewachsenen“ Wissen einen Mediziner oder ärztlichen Ratgeber braucht. Information ist in der digitalen Zeit das eine, die Beratung und richtige Versorgung ist eine völlig andere Fragestellung. Meist braucht die digitale Lösung eine handwerkliche oder analoge Ergänzung, sonst ist die Information zwar da, hilft aber nicht weiter.