Frauen in den Finanzvertrieb – ein dringender Appell!
19.08.2021
Daniela Landgraf, Moderatorin – Professional Speaker – Autorin / Foto: © snapshotz.com
Warum sind eigentlich nach wie vor so wenig Frauen im Finanzvertrieb zu finden? An der Branche als solches kann es nicht liegen, denn in den Banken und Sparkassen gibt es ein recht ausgeglichenes Bild von Mann und Frau. Auch im Backoffice von Finanzdienstleistungsunternehmen und in der Vertriebsunterstützung finden wir sie.
Doch im provisionsorientierten Vertrieb, da tummeln sich nach wie vor wenige Frauen.
Der Vertrieb von Finanzprodukten in der Versicherungsbranche und bei freien Finanzvertrieben ist seit jeher männerdominiert. Als ich 1995 nach meiner Ausbildung zur Versicherungskauffrau in den Vertrieb wechselte, war ich eine von ganz wenigen Frauen in unserer Organisation (eine große deutsche Versicherungsgesellschaft). Später wechselte ich in den Bankenvertrieb, war selbständige Finanzberaterin – erst 7 Jahre in der einen, dann 5 Jahre in einer anderen großen deutschen Bank. Auch hier gab es das gleiche Bild: Frauen waren stets unterrepräsentiert.
Heute – 25 Jahre später – hat sich daran noch nicht viel geändert. Nach wie vor gibt es zu wenig Beraterinnen und Vermittlerinnen im provisionsorientierten Finanzvertrieb.
Auch als IHK-Prüferin für die 34i und 34f-Prüfungen nehme ich das wahr. Stets dominiert die Anzahl der männlichen Prüflinge erheblich.
Dabei bietet der Finanzvertrieb gerade für Frauen großartige Chancen!
6 Chancen für Frauen
Chance 1: Viele Frauen wollen von Frauen beraten werden
Nicht nur, dass es zu wenig Beraterinnen in den Vertrieben gibt, Frauen beschäftigen sich oft auch privat wenig mit dem Thema Geld. Während sich viele Männer für Kapitalanlagen und Geldmehrung interessieren, überlassen Frauen dieses Thema in vielen Fällen den Männern. In der Grundtendenz sind Frauen vielfach risikoscheuer als Männer und lassen ihr Geld lieber auf Sparkonten liegen, anstatt es arbeiten zu lassen. Es gibt aber auch einen Gegentrend. Vor allem junge Frauen, aber auch Frauen in der Lebensmitte wenden sich immer mehr dem Thema Geld zu und können in diesen Bereichen hervorragende Erfolge vorzeigen.
Viele dieser Frauen möchten lieber von einer Frau, anstatt von einem Mann beraten werden. Doch nicht nur das. Laut verschiedener Umfragen (z.B. von der Welt) wollen sogar 50% der Deutschen, also auch Männer oder Paare gerne von Frauen beraten werden. Frauen beraten anders. Sie sind häufig empathischer, als ihre männlichen Kollegen, weswegen sich Kund*innen verstandener und besser aufgehoben fühlen.
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