Folgen Sie noch Ihrem Erfolg oder leben Sie ihn?

10.01.2017

Dr. Jan Ostarhild

Die Ostarhild-Kolumne: Unser Paradigma steuert unsere Gewohnheiten und unsere Ergebnisse

In der heutigen Folge wollen wir an der Wissen-Handeln-Diskrepanz anknüpfen: Auch wenn Wissen heutzutage zwar in Hülle und Fülle vorhanden ist, so sind doch unsere wiederkehrenden täglichen Handlungen entscheidend für unsere gewünschten oder unerwünschten Ergebnisse in jedem Lebensbereich.

Wollen wir andere, bessere Ergebnisse erzielen – beispielsweise die Kundenzufriedenheit und den Gewinn unseres Maklerbetriebes deutlich und nachhaltig steigern – müssen wir somit die diese Ergebnisse verursachenden Gewohnheiten ändern. Nützliche Gewohnheiten hingegen, welche uns unsere Ziele mit Leichtigkeit erreichen lassen, wollen wir natürlich beibehalten. Denn solche routinierten Abläufe ersparen uns mentale Energie, die wir vor allem für innovative bzw. komplexe Aufgaben benötigen.

Doch gelingt es überhaupt, Gewohnheiten nachhaltig zu ändern, und falls ja, wie gelingt es? Die gute Nachricht vorweg: Ja, jede Gewohnheit lässt sich ändern. Allerdings ist dafür ein Preis zu bezahlen, nämlich in erster Linie die Bereitschaft, an sich selbst auf einer täglichen Basis zu arbeiten. Leider funktioniert es von wenigen Ausnahmen abgesehen nicht so, wie wir es gelernt haben: Nämlich am Verhalten selbst anzusetzen und zu glauben, wir müssten nur diszipliniert und willensstark genug sein und könnten dann eine Gewohnheit ändern.

Ebenso wenig wird es in den meisten Fällen gelingen, eine unerwünschte Gewohnheit einfach so zu eliminieren, ohne sie gleichzeitig durch eine erwünschte Gewohnheit zu ersetzen. Als Beispiel hierfür verwende ich gerne das Bild von einem Garten, in wir in einem Areal Unkraut gezupft, jedoch nichts Neues gepflanzt haben: wir wissen, was bereits nach relativ kurzer Zeit dort passieren wird…

Als Erstes müssen wir verstehen und anerkennen, dass unsere Gewohnheiten, die sich in äußerem Verhalten, aber auch in unseren Einstellungen und Glaubenssätzen zeigen, tief in uns drinstecken, und wir folglich an dieser Ursache – ich nenne es unser Paradigma – auf einer tiefen unbewussten Ebene ansetzen müssen, um sie nachhaltig zu ändern.

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