Flexibilität statt Festhalten

14.05.2020

Christian Schmitt, Lead Portfolio Manager des Ethna-DYNAMISCH / Foto: © ETHENEA

„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag klüger zu werden.“ Dieses Zitat wird oft dem ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, Konrad Adenauer, zugeschrieben. Es hebt eine Kernkompetenz im Umgang mit unvorhergesehenen und sich dynamisch entwickelnden Situationen wie die der Covid-19-Krise hervor: Flexibilität.

„Ein gehöriges Maß an Flexibilität ist die notwendige Voraussetzung, um sich erfolgreich an verändernde Rahmenbedingungen anpassen zu können. Das ist vor allem beim Betreten von Neuland, wie wir es gerade erleben, von höchster Bedeutung für Investoren“, sagt Christian Schmitt, Senior Portfolio Manager bei Ethenea. Gemeint ist die Flexibilität im Portfoliomanagement, mit der Chancen aktiv ergriffen, Risiken gemanagt und offen und unvoreingenommen nach vorne geschaut werden kann. Im Umkehrschluss bedeutet das auch, dass Meinungen von gestern nicht unbedingt die von heute sein müssen. „Ein stures Festhalten am gestern Gesagten mag auf den ersten Blick verbindlich wirken, kann beim fehlenden Blick nach vorne jedoch fatale Folgen haben. In diesem Jahr wurden wir innerhalb kurzer Zeit Zeuge einer Vielzahl von Ereignissen, die zu Jahresbeginn kaum jemand für möglich gehalten hätte“, sagt Schmitt.

Die globale Wirtschaft wurde per politischer Verordnung in großen Teilen zum Stillstand gezwungen, ebenso das private und gesellschaftliche Leben. Die Kapitalmärkte fuhren parallel dazu regelrecht Achterbahn, verschiedenste Kursbewegungen sind in Ausmaß und Schnelligkeit ohne historischen Vergleich. Während neue Superlative bei Anleihekaufprogrammen der Notenbanken und fiskalpolitischen Rettungspaketen der Staaten als Reaktion zu erwarten gewesen waren, dürfte der zwischenzeitlich weit im negativen Bereich gehandelte Ölpreis im gewichtigen West Texas Intermediate (abgekürzt WTI) das Überraschungshighlight im April gewesen sein. „Dass wir noch im Januar berechtigterweise ein eher langweiliges Jahr 2020 erwarteten – Geschwätz von gestern“, sagt Schmitt.

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