Fidelity: Konsumfreudige Mittelschicht stärkt Wachstum der Schwellenländer

07.02.2013

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Asien und die Schwellenländer werden in den nächsten Jahrzehnten schneller wachsen als die Industrienationen. So entsteht eine Welt der zwei Geschwindigkeiten - getrieben von einer wachsenden Mittelschicht und steigendem Binnenkonsum. Investmentexperten von Fidelity International belegen an Beispielen aus verschiedenen Ländern die Entwicklung des Konsums in den Emerging Markets Asiens, Lateinamerikas und Afrikas.

Catherine Yeung, Investment-Direktorin Asien (ex Japan):

(fw/ah) "Der Binnenkonsum in Indien macht bereits etwa 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus - mehr als in China. In den vergangenen zehn Jahren haben steigende Einkommen und eine bessere Verfügbarkeit von Verbraucherkrediten zu einem Konsumwachstum von 5 bis 7 Prozent pro Jahr geführt. Dank des günstigen demografischen Umfelds sind die Aussichten auch für weiteres Wachstum in Indien sehr gut. Nach einer McKinsey-Prognose könnte die indische Mittelschicht von 5 Prozent der derzeitigen Gesamtbevölkerung schon bis 2025 auf 41 Prozent steigen. Im Zuge dieser Entwicklung wird sich das Konsumverhalten der Inder deutlich verändern. Bislang ist Einkaufen in Shopping Malls wenig verbreitet, die meisten Inder kaufen noch auf traditionellen Märkten ein. Für ausländische Einzelhändler ist der Markteintritt schwierig, da Indien derzeit Auslandsinvestitionen in Einzelhandelsunternehmen mit mehreren Marken verbietet. Einheimische Firmen - etwa Reliance oder Bata India - können sich so eine stabile Ausgangsposition erobern."

Raymond Ma, Manager des Fidelity China Consumer Fund:

"Mit welcher Kraft der Konsum in China wächst, zeigen die Erwartungen an bis zu 50 Börsengänge aus dem Konsumsektor pro Jahr. Der Konsum der wachsenden Mittelschicht in China wird von möglichen Lohnerhöhungen - von den industrialisierten Küstenregionen bis ins Landesinnere - profitieren. Ein fehlendes soziales Sicherungssystem hat bisher zu relativ hohen Sparquoten in China und anderen Ländern Asiens geführt. Das scheint sich nun zu ändern: Steigende Einkommen und soziale Reformen werden den Binnenkonsum in den nächsten Jahrzehnten vorantreiben. China bleibt von der jüngsten Volatilität an den internationalen Kapitalmärkten nicht unberührt. Da aber die Fundamentaldaten nach wie vor vergleichsweise solide sind, sind chinesische Aktien inzwischen attraktiv bewertet. Durch Konzentration auf den Binnenkonsum in China können sich Anleger deshalb gegen die Folgen eines globalen Konjunkturabschwungs wappnen."

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