Feri: Portugal bleibt klar Non-Investment-Grade

07.02.2013

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Für Axel D. Angermann, Leiter Economics, Feri EuroRating Services AG besteht aktuell kein Anlass, das Rating von Portugal zu verändern. Die Bonitätseinschätzung von D- signalisiert ein hohes Risiko, dass Portugal seine Verpflichtungen nicht vollständig erfüllen wird. Eine akute Gefahr eines kurz bevorstehenden Schuldenschnitts sieht Feri jedoch derzeit nicht.

(fw/ah) Im laufenden Jahr wird die Wirtschaftsleistung Portugals um mehr als drei Prozent sinken. Das Staatsdefizit wird trotz der eingeleiteten Sparmaßnahmen erneut deutlich mehr als fünf Prozent des BIP ausmachen und die Gesamtverschuldung damit weiter steigen. Ähnlich wie Griechenland kämpft auch Portugal mit dem Problem einer grundsätzlich wenig wettbewerbsfähigen Wirtschaft und einer im europäischen Vergleich schwachen industriellen Basis. Die daraus folgende Wachstumsschwäche des Landes verschärft sich durch die geografische Lage am Rande Europas und die hohe Abhängigkeit vom ebenfalls krisengeschüttelten Spanien. Die wirtschaftlichen Perspektiven Portugals bleiben deshalb auch für die kommenden Jahre verhalten: 2013 wird die Wirtschaft nach unserer aktuellen Prognose stagnieren und ab 2014 um etwa ein Prozent jährlich wachsen.

Dennoch ist die Lage Portugals deutlich weniger dramatisch als in Griechenland. Der Schuldenstand überschreitet zwar die 100-Prozent-Marke, ist aber dennoch weit entfernt von der ausweglosen Situation Griechenlands.

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