Falsche Erwartungen schüren

25.04.2016

Franck Dixmier

„Von der Sitzung des Offenmarktausschusses der Fed diese Woche sind keine großen Neuigkeiten im Hinblick auf die Leitzinsen zu erwarten. Die Meinungsbildung der Zentralbank dürfte sich aber weiterentwickeln.“ Kommentiert Franck Dixmier, Global Head of Fixed Income Allianz Global Investors, im Vorfeld der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Federal Reserve am 26. und 27. April.

(fw/ rm) "In einem Umfeld, das von einer relativen Stabilisierung des Ölpreises und nachlassender Beunruhigung im Hinblick auf eine Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft gekennzeichnet ist, dürfte die Federal Reserve tatsächlich aufzeigen, dass die globalen Risiken keine vorrangige Sorge mehr darstellen und vielmehr das Augenmerk auf die wachsende Inflation in den USA legen. Damit käme sie wieder zum Kern ihres Mandats, der Preisstabilität, zurück und würde gleichzeitig die Märkte auf eine mögliche Leitzinserhöhung im Juni vorbereiten. Bis dahin hätte sie genügend Zeit, um sicher zu gehen, dass der Anstieg der Kerninflation über die letzten Monate nachhaltig ist. Bei der Aufgabe ist Feingefühl gefragt, denn die Fed sollte auf jeden Fall vermeiden, dass ihre Kommunikation zu stark die Erwartung steigender Zinsen schürt, was de facto ihren Handlungsspielraum für eine restriktivere Geldpolitik einengen würde." "Wenn sich dieses Szenario bestätigen sollte, wäre es nicht erstaunlich, wenn sich die Märkte nach der FOMC-Sitzung wieder in Erwartung weiterer Zinserhöhung positionierten. Derzeit „preisen“ sie nur eine Zinserhöhung in 2016 ein, was angesichts einer US-Wirtschaft in Vollbeschäftigung, sich abschwächender globaler Risiken und der tendenziell steigenden Inflation wenig realistisch erscheint." www.allianzglobalinvestors.de