Fachkräftenachwuchs will nach Deutschland

07.02.2013

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Die politische Diskussion um qualifizierte Nachwuchskräfte ist nicht neu. Ungeachtet eines Fachkräftemangels bleibt Deutschland der zweitattraktivste Arbeitsmarkt für Ingenieure und Ökonomen. Das geht aus einer Studie der Personalmarktforschungsgesellschaft Trendence hervor.

(fw/ah) Der politische Streit über die Anwerbung ausländischer Fachkräfte bekommt neue Nahrung. Die Ergebnisse der Studie, die der WELT vorliegen, machen eines deutlich: Deutschland gilt bei angehenden Ingenieuren (mitgezählt wurden hier auch die Informatiker) sowie bei Wirtschaftswissenschaftlern in Europa als der zweitattraktivste Arbeitsmarkt. Großbritannien ist demnach unter Europas Ingenieuren, IT-Experten und Wirtschaftswissenschaftlern die erste Wahl, wenn sie bereit sind, für den ersten Arbeitsplatz ins Ausland zu ziehen. Auf Platz zwei und drei folgen Deutschland und die Schweiz. Besonderen Zuspruch hat unser Land bei Ingenieuren in Nord- und Osteuropa. In Österreich, Griechenland, Portugal, Russland und Schweden würden mehr als die Hälfte der mobilen Ingenieursabsolventen für die erste Stelle nach Deutschland ziehen. In Finnland und der Türkei sogar mehr als 60 Prozent.

Ausschlaggebend für das gute Ergebnis Deutschlands in vielen Ländern ist offenbar das hohe Lohngefälle in Europa. "Die vergleichsweise hohen Löhne machen Deutschland sehr attraktiv für Absolventen aus einigen Ländern", sagt Jörn Klick, Berater bei Trendence. "Aber gerade für Ingenieure sprechen auch inhaltliche Gründe für Deutschland; hier gibt es für sie viele attraktive Arbeitgeber und Arbeitsplätze." Weltweit bekannte Marken wie Audi, BMW und Bosch zögen Absolventen an.

Trendence hat von September 2009 bis Januar 2010 in 24 europäischen Ländern rund 220 000 Studenten der Ingenieurs- und IT-Wissenschaften sowie der Wirtschaftswissenschaften befragt, die kurz vor dem Examen stehen. Von den Studenten, die sich vorstellen können, ihren ersten Job in einem anderen Land anzutreten, wollten die Wissenschaftler wissen, in welches Land die Studenten am liebsten ziehen würden.