Europäische Steueroasen leiden unter Geldabzug

07.02.2013

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Zum ersten Mal seit Jahren haben einer Studie zufolge ausländische Anleger aus europäischen Steueroasen im letzten Jahr mehr Geld abgezogen als neu angelegt. Der Netto-Abfluss aus Luxemburg, den Kanalinseln und der Schweiz belief sich auf zwei Prozent der von den Banken verwalteten Kundenvermögen, wie aus einer gestern von der Unternehmensberatung McKinsey veröffentlichten Befragung von europäischen 105 Privatbanken hervorging.

(fw/ah) Die Diskussion um Steueroasen ist nicht neu. Nun scheinen bevorzugte Länder Wie die Schweiz oder Luxemburg etwas in Bedrängnis zu geraten. Dabei kam die Schweiz mit einem Minus von einem Prozent noch gut weg. Die Banken konnten Abflüsse ausländischer Kundengelder mit neuem Geld aus den Schwellenmärkten Asien, Lateinamerika und Osteuropa und von einheimischen Kunden ausgleichen. Insofern nur ein "minimaler" Geldabzug. Die Banken in Luxemburg verloren fünf Prozent ihres Bestandes, auf den Kanalinseln betrug der Schwund sieben Prozent. Luxemburg ist im Vergleich zur Schweiz stärker vom westeuropäischen Markt abhängig.

Wohin geht nun die Reise des Geldes? Das Geld, das aus den Steueroasen abgezogen wurde, dürfte überwiegend in die Heimatländer der jeweiligen Bankkunden geflossen sein. Darauf deutet hin, dass die Banken in den über zehn von McKinsey untersuchten Ländern zusammen Netto-Zuflüsse von einem Prozent verbucht haben.

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