ETFs bleiben ein Maß der Dinge

10.01.2018

Dag Rodewald, Head Passive & ETF Specialist Sales Deutschland & Österreich, UBS Asset Management (Deutschland) GmbH / Foto: © UBS

Die Fondsindustrie schaut auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Das gilt auch und in besonderem Maße für passive Indexfonds. Der Siegeszug der Exchange Traded Funds scheint ungebrochen. Transparenz und niedrige Kosten werden als Argumente ins Feld geführt. Ob das so weitergeht und wie das Thema Nachhaltigkeit mit ETFs gespielt werden kann, darüber unterhielt sich finanzwelt mit Dag Rodewald, Head Passive & ETF Specialist Sales Deutschland & Österreich, UBS Asset Management (Deutschland) GmbH.

finanzwelt: Der ETF-Markt blieb auch im vergangenen Jahr eindeutig auf Wachstumskurs. Geht dieser Trend so weiter?

Rodewald: Ja, ich gehe davon aus, dass sich der Wachstumstrend der vergangenen Jahre auch 2018 fortsetzen wird. Eine Voraussetzung für weiteres Wachstum sind natürlich – wie eigentlich immer – stabile Kapitalmärkte.

Die grundlegenden Wachstumstreiber auf dem ETF-Markt sind aber die gleichen wie in den letzten Jahren: der Trend von aktiven Anlagen zu passiven Lösungen, die Nutzung von ETFs zur Liquiditätssteuerung und das steigende Bewusstsein dafür, dass ETFs eine kostengünstige, regelbasierte und transparente Möglichkeit bieten, Anlageentscheidungen sowohl taktisch als auch strategisch umsetzen zu können. Nicht zuletzt dürften ETFs auch davon profitieren, dass mit dem Inkrafttreten von MiFID II die Kostentransparenz von Anlageprodukten nochmals wichtiger wird.

finanzwelt: Ihr Haus hat verstärkt das Thema Nachhaltigkeit gespielt. Wie kommen Nachhaltigkeits-ETFs beim Kunden an und sind Neuemissionen in diesem Bereich geplant?

Rodewald: Die Nachfrage nach unseren Nachhaltigkeits-ETFs ist ungebrochen hoch. In unseren sieben nachhaltigen Aktien- und zwei nachhaltigen Anleihe-ETFs verwalten wir inzwischen mehr als 2,5 Milliarden Euro. Damit haben wir uns als führender Anbieter von SRI ETFs in Europa behauptet.

Aufgrund der steigenden Nachfrage unserer Kunden haben wir zu Beginn des Jahres drei weitere ETFs im Nachhaltigkeitsbereich lanciert, den UBS ETF (IE) MSCI ACWI Socially Responsible UCITS ETF, den UBS ETF (IE) MSCI ACWI ESG Universal UCITS ETF sowie den UBS ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF. Diese drei ETFs stehen auch als währungsgesicherte Anteilsklassen mit Währungssicherung auf den Euro, den Schweizer Franken, das Britische Pfund und den US-Dollar zur Verfügung.

Spannend ist auch die Tatsache, dass unser UBS ETF MSCI World SRI ETF vor Kurzem im Rahmen der ETP Awards 2017 vom Extra Magazin und der Stuttgarter Börse als ETF des Jahres ausgezeichnet wurde. Dabei haben wir uns gegen namhafte Konkurrenz durchgesetzt. Ein weiterer Beleg dafür, dass der Fokus auf SRI-Lösungen deutlicher stärker geworden ist – und zwar bei ganz verschiedenen Anlegergruppen.

finanzwelt: In welchen Themengebieten sehen Sie darüber hinaus noch weiteres Marktpotenzial, in welches Sie sich künftig verstärkt betätigen möchten?

Rodewald: Wir sehen weiteres Potenzial auf jeden Fall im Bereich Alternative Beta/Smart Beta. Ähnlich wie bei SRI erkennen immer mehr Investoren die Vorteile faktorbasierten Investierens, insbesondere im Bezug auf das Rendite- und Diversifikationspotenzial entsprechender Strategien. Und ähnlich wie bei SRI eignen sich Alternative-Beta-Strategien hervorragend zur Abbildung über Indizes und damit über ETFs, denn sie basieren fast immer auf klaren Regeln, die möglichst konsequent umgesetzt werden sollten. Spannend bleiben aber auch eine etablierte Anlageklasse wie Anleihen. Hier sind weitere Produkte geplant, um unser derzeitiges Angebot sinnvoll zu ergänzen.

finanzwelt: Die ETF-Branche ist von Bewegung geprägt. Neue Emittenten sind auf dem deutschen Markt und es gibt Zusammenschlüsse. Wie sieht sich die UBS hier für die Zukunft aufgestellt? Wo sind Ihre Schwerpunkte in 2018?

Rodewald: Grundsätzlich möchten wir natürlich unsere Position als viertgrößter europäischer ETF-Anbieter in diesem Jahr weiter festigen. Dazu halten wir an unserem Erfolgsrezept fest: Wir orientieren uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden. Den intensiven Austausch mit Investoren wollen wir weiterhin dazu nutzen, genau die Produkte aufzulegen, die unsere Kunden brauchen und sich wünschen.