Eines der besten Jahrzehnte für Börsianer beginnt

16.06.2021

Gottfried Urban, Urban & Kollegen Vermögensmanagement, Altötting / Foto: © Urban & Kollegen Vermögensmanagement

Mehrfach erlebten die Börsen in den vergangen 100 Jahren tiefe Krisen – und darauffolgend goldene Jahre. Auch die gerade begonnen 2020er Jahre könnten eine gute Dekade für Aktionäre werden. Denn nach der Pandemie trifft nun viel Geld auf ein verringertes Angebot.

Vielleicht sehen wir sogar dank einiger Faktoren eines der besten Jahrzehnte für Börsianer. Jahrhundertereignisse wie der Erste Weltkrieg und die Spanische Grippe oder der Zweite Weltkrieg verursachten große Löcher in den Staatsfinanzen, sorgten aber in den Jahren nach der Krise für enorme Börsengewinne.

Von 1919 bis 1928 stiegen die US-Aktienpreise um Schnitt um fast 400 Prozent (inflationsbereinigt), in Deutschland immerhin um etwa 20 Prozent (hyperinflationsbereinigt). Die globalen Aktienmärkte konnten nach Berechnungen von Historikern im Schnitt um ca. 200 Prozent (inflationsbereinigt) zulegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Erholung ähnlich stark. Der Realzins war in der Regel immer sehr tief, um den neuen Aufschwung finanzieren zu können.

Warum könnten die 2020er Jahre ähnlich gut werden? Nach der Pandemie bleibt das Geld relativ billig, und mehr Nachfrage trifft auf weniger Angebot. Die Notenbanken werden sich immer enger mit den Staaten verbünden um die Jahrhundertaufgaben finanzieren zu können. Die Digitalisierung und der ökologische Umbau könnten eine industrielle Revolution auslösen. Am Ende könnten Marktbewertungen stehen, die der Übertreibung aus der Jahrtausendwende ähneln.

Die neue Korrektur heißt „Seitwärts“

Doch ist es nicht schon zu spät noch einzusteigen? Einmal mehr hat sich seit den Markttiefs im März 2020 gezeigt: Wer auf das richtige Timing hofft, läuft Gefahr, den passenden Moment zu verpassen. In diesem Jahr hatten es Market-Timer besonders schwer. Seitwärts ist scheinbar die neue Korrektur am Aktienmarkt. Von vielen ersehnte Kursrücksetzer, die man zum Einstieg nutzen wollte, endeten immer sehr schnell. Maximal um 4 Prozent entfernten sich die Indizes von ihren Höchstständen nach unten. Die Kraft des billigen Geldes wird scheinbar unterschätzt. Solange die Notenbanken ihre Politik nicht ändern, dürfte keine große Korrektur anstehen.

Beste Bedingungen für Konsum und Investition

Die Kombination aus dem Konsumstau, Wachstum der Mittelschicht, Nullzins, Innovation und dem Green Deal ergibt womöglich einen neuen Wachstumsschub. Selten sind die Rahmenbedingungen für Konsum und Investition besser gewesen. Wenn die Zinsen leicht stiegen, wäre das kein Beinbruch. Es wäre ein Zeichen einer starken Wirtschaft und bekanntlich sind es die Unternehmen, die daran verdienen. Wer die Grundsätze des Investierens in der Vergangenheit beachtet hat, der wurde langfristig immer mit Renditen deutlich über der Inflation belohnt, Schwankungen inklusive. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern!

Kolumne von Gottfried Urban, Urban & Kollegen Vermögensmanagement, Altötting

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