Eine Lösung im verunsicherten Umfeld

17.01.2016

Wandelanleihen blicken auf ein gutes Jahr zurück und können im Quervergleich mit anderen Anlageklassen nicht nur mithalten, sondern zählen zu den Gewinnern im Jahr 2015.

Gemessen am Index TRI Global Focus Convertibles (hedged in EUR) resultierte ein Jahresplus von 3,6 Prozent. Diese Indexreihe spiegelt das hybride und betreffend Aktien- und Bondrisiko ausgewogene Universum des Wandelanleihenmarktes wider. Aber auch breiter gefasste Wandler-Indizes erzielten positive Renditen.

"Berücksichtigt man, dass der globale Aktienmarkt gemessen am MSCI AC World TR (total return) 1,27 Prozent im vergangenen Jahr zulegte, dann sind die Wandelanleihenrenditen besonders erfreulich. Das interessante Risiko/Rendite-Profil der Wandler unterstreicht auch unser langfristiger Vergleich mit Aktien und Anleihen. Hier weisen Wandler von Dezember 1996 bis Ende Dezember 2015 eine durchschnittliche Jahresrendite von 6,75 Prozent aus (Thomson Reuters Global Convertible Index, EUR hedged). Erst dahinter folgt mit 6,35 Prozent jährlicher Performance der Aktienindex MSCI World AC, LOC. Mit 5,22 Prozent durchschnittlichem Jahresertrag sind Unternehmensanleihen an Position drei (ML Global Broad Market Corp, EUR hedged)", so Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management.

Neuemissionsvolumen nahm ab

Das Neuemissionsvolumen bei Wandelanleihen nahm in 2015 ab. Gemäß Emissionsstatistik der UBS gelangte weltweit in den vergangenen zwölf Monaten ein Gesamtvolumen von umgerechnet 82 Milliarden US-Dollar an den Markt. 2015 reiht sich damit als relativ schwaches Emissionsjahr für Wandelanleihen in die Statistik ein. Dennoch decken die 82 Milliarden US-Dollar in etwa das Volumen, welches durch Wandlung und Rückzahlung sowie durch Ausübung von Put- oder Call-Optionen aus dem Universum ausgeschieden ist. Demgegenüber stand eine anhaltend gute Nachfrage, welche die Bewertungen im Jahresverlauf leicht ansteigen ließ.

"Ausblickend sehen wir kurz bis mittelfristig mehr Risiken als Chancen für die Finanzmärkte. Der Kampf der Währungen, der schwache Ölpreis, die konjunkturelle Abschwächung in China und die unter ständiger Beobachtung stehenden Notenbanken sind nur einige Indikatoren für unsere vorsichtige Einschätzung. Hinzu kommen geopolitische Krisenherde, welche die Märkte jederzeit in Panik versetzen können. Es ist also ein verunsichertes Umfeld, in dem der Sicherheitsfaktor an Bedeutung gewinnt und welches für Wandelanleihen mit ihrer impliziten Risikoabsicherung als Anlagelösung spricht. Auch bei möglichen weiteren Zinserhöhungsschritten der Fed reagieren Wandelanleihen mit einer durchschnittlichen Restlaufzeit von bis zu drei Jahren deutlich weniger darauf als andere Anleihegattungen. Ein weiteres Argument für Anleger, sich mit Wandlern auseinanderzusetzen", sagt Thoma.