"Ein Makler ist kein Versicherungsvertreter"

27.03.2018

Matthias Wiegel, Vorstand AfW / Foto: © AfW

Die Ergebnisse der GfK-Studie „Trust in Professions Report 2018“ schlagen hohe Wellen in der Versicherungswirtschaft. Der Bundesverband Finanzdienstleistungen AfW weist auf eine ungenaue Verwendung der Begrifflichkeiten hin.

Am 23. März veröffentlichte das Fachmagazin „Versicherungswirtschaft heute“ unter dem Titel „Versicherungsvertreter genießen wenig Vertrauen“ das Ergebnis der GfK-Studie „Trust in Professions Report 2018“. Die Ergebnisse waren äußerst schlecht für die Versicherungsvertreter, denn lediglich 23 % der Bundesbürger bringen ihnen Vertrauen entgegen. Das Fachmagazin räumte jedoch ein, dass beim Begriff „Versicherungsvermittler“ nicht zwischen Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern unterschieden wurde, da vielen Verbrauchern der Unterschied zwischen den Vertriebsformen nicht bekannt sei. „Es herrscht leider in der Breite der Bevölkerung, die Politik eingeschlossen, ein bedauerliches Unwissen über den völlig unterschiedlichen Status von Kolleginnen und Kollegen, die der wichtigen Aufgabe nachgehen, die Deutschen gegen Risiken aller Art abzusichern“, beschreibt AfW-Vorstand Matthias Wiegel die aktuelle Wissenslage in der deutschen Öffentlichkeit.

So seien die im GfK-Report genannten Versicherungsvertreter rechtlich dem Lager der Versicherer zuzurechnen. „Sie 'vertreten', wie deren Berufsbezeichnung schon deutlich macht, die 'Versicherer'. Sie sind also deren 'verlängerter Arm'. Machen sie Fehler, sind diese Fehler haftungsrechtlich dem Versicherer zuzurechnen“, stellt der AfW in seiner Pressmitteilung klar.

„Im Gegensatz dazu sind die vom Bundesverband Finanzdienstleistung AfW vertretenen 'freien Finanzdienstleister und Makler' eben keine Versicherungsvertreter, sondern Vertreter der Interessen ihrer Kunden, in deren Lager sie auch rechtlich stehen. Sie beraten ihre Kunden bei der Identifikation von Risiken und schlagen Lösungen zu deren Beseitigung vor. Dabei stehen sie dem Kunden gegenüber voll in der Verantwortung und haften auch persönlich für mögliche Fehler.

Dem Bundesverband Finanzdienstleistung AfW scheint es gerade nach der neuerlichen Veröffentlichung der GfK-Studie wichtiger denn je, diese große Unterschiedlichkeit im Status der beiden Gruppen deutlich herauszustellen und auch der Politik klar zu machen.

Damit verbindet der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW den Appell an alle freien Vermittler und Makler, die sich noch nicht in einem eindeutig ihre Interessen vertretenden berufsständigen Verband organisiert haben, dies dringend zu tun. Nur die klare Abgrenzung zum Versicherungsvertreter wird dazu beitragen, der Bevölkerung, dem Verbraucherschutz und der Politik möglichst rasch den grundlegenden Unterschied zum freien und unabhängig agierenden Makler deutlich zu machen“, so der AfW in seiner Stellungnahme.

„Dafür steht der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW, dafür setzt er sich ein, dafür kämpft er. Kämpfen Sie mit!“ appelliert AfW-Vorstand Matthias Wiegel. (ahu)

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