East Capital: Nicht den Kopf in den Sand stecken

07.02.2013

Viele Investoren handeln aktuell nach dem Motto „Vorsicht ist besser als Nachsicht“. „Auf der anderen Seite könnte sich das aber aus verschiedenen Gründen als eine falsche Entscheidung herausstellen“, sagt Marcus Svedberg, Chefökonom des schwedischen Vermögensverwalters East Capital.

(fw/ah) Das Kapital zu erhalten ist zurzeit populärer als es zu vergrößern. "Ein Sprichwort sagt, wer zur Quelle will, sollte gegen den Strom schwimmen", so Svedberg. Aber gibt es überhaupt Anlass zum Optimismus? East Capital beantwortet die Frage mit ja und nennt dafür fünf Gründe:

1. Investoren, die dieses Jahr eher bullisch waren, wurden dafür auch reichlich belohnt, obwohl die meisten Aktienmärkte bis heute ein schwarzes Jahr hatten. Die defensiveren Investoren verloren hingegen Geld, indem sie entweder beim Bargeld blieben oder in Staatsanleihen mit negativer Rendite investierten.

2. Die Eurokrise ist bei weitem noch nicht gelöst, aber wir bewegen uns in kleinen Schritten zu einer Lösung. Vielleicht wird es keine optimale Lösung und es kann noch einiges schief gehen. Aber zumindest werden gewisse Maßnahmen eingeleitet.

3. Einige große Institutionen investieren. Der norwegische Rentenfonds, der mit einem Volumen von 600 Milliarden USD einer der größten der Welt ist, hat Ende August vermeldet, die Aktiengewichtung zu erhöhen, um die günstigen Bewertungen auszunutzen.

4. Die guten Nachrichten kommen eher aus den Emerging Markets als aus den Industrienationen. Die Norweger haben das erkannt und verlagern die Gewichtung von Westeuropa auf ebenjene.

5. Der letzte Grund sind die geldpolitischen Impulse. Die EZB hat erst jüngst das neue Anleihekaufprogramm verkündet, von der FED erwartet man ein neues Programm Ende September. Die Chinesen haben schon gezeigt, dass sie bereit sind die eigene Wirtschaft anzukurbeln wenn sie schwächelt und werden es wohl auch wieder tun.

"Dies ist kein Aufruf zum Aktienkauf sondern vielmehr eine Anregung dazu, die vorherrschende negative Markteinschätzung zu hinterfragen. Aktienrallyes sollte man nicht hassen, man sollte sie umarmen ", resümiert Svedberg.

www.eastcapital.com