Dividendenwerte: Portfoliostabilisatoren in schwierigen Zeiten

05.10.2022

Dyrk Vieten, geschäftsführender Gesellschafter von ficon Vermögensmanagement und Manager des nachhaltigen Dividendenfonds ficon Green Dividends-INVEST I / Foto: © Dyrk Vieten

Dividenden spielen in der Vermögensallokation eine entscheidende Rolle und sind weiterhin das einzig kalkulierbare Instrument, um stabile Cashflows aus einem liquiden Portfolio zu generieren. Besonders interessant ist eine Dividendenstrategie unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.

Derzeit herrscht an allen Ecken und Enden gepflegter Pessimismus. Die Kapitalmärkte sind hochvolatil, eine Rezession könnte vor der Tür stehen, Inflation und Energiekrise treiben die Preise. Und dennoch sind Investoren, ob privat oder institutionell, gefragt, weiterhin an den Kapitalmärkten aktiv zu bleiben. Aufgrund der hohen Inflation und den weiterhin niedrig bleibenden Zinsen sind allzu hohe Cashpositionen schädlicher als lange zuvor.

Aber was ist jetzt zu tun? Wichtig ist, sich auf Werte zu konzentrieren, die hohe Stabilität bieten und gerade im Dreiklang aus steigenden Zinsen, hoher Inflation, und sich abschwächenden Wirtschaftswachstum bestehen können. Daher bleiben Dividendenaktien innerhalb der Anlageklasse Aktien für eine weitere Outperformance favorisiert. Denn gerade in inflationären und konjunkturschwachen Zeiten ist eine vollständige Investmentsubstanz nicht unwichtig. Dividenden spielen in der Vermögensallokation eine entscheidende Rolle – als planbarer Cashflow für konkrete Zwecke und als Stabilisator für Aktienmärkte unter steigender Unsicherheit und in Zeiten von fehlenden Zinseinnahmen.

Wachstumsperspektiven gut ausgewählter Dividendenrendite sind attraktiv

Das Ziel der Dividendenstrategie lautet: Neben Kursgewinnen soll das Depot möglichst hohe Dividendenerträge erzielen. Historisch ist dabei belegt, dass die Dividende mehr als 50 Prozent an der Aktienperformance ausmacht. Eine Berechnung von Keppler Asset Management beispielsweise zeigt, dass US-Aktien (Performance-Index) inflationsbereinigt zwischen 1926 und 2020 eine jährliche Rendite von 7,2 % erbracht haben. Der Inflationsschutz wird damit deutlich. Zudem schwanken Dividenden weniger als Kurse, sodass die Dividende ein wesentlicher Treiber der Performance darstellt. Die Wachstumsperspektiven gut ausgewählter Dividendenrendite sind durch weitere Erholungen der allgemeinen Konjunktur überproportional stark, sodass bestimmte Dividendenkonzepte nach einer Normalisierung sehr rasch die Fünf-Prozent-Marke in der Dividendenrendite nehmen können.

Dividenden helfen dabei, konkrete finanzielle Zwecke zu erfüllen

Einige Werte zur Orientierung: Schätzungen zufolge werden die 40 größten deutschen Unternehmen die Dividenden-Rekordsumme von 45,5 Mrd. Euro ausschütten. Die realisierte Dividendenrendite liegt bereits seit 2013 über den Renditen von Unternehmensanleihen mit fünfjähriger Laufzeit. Höchstens Unternehmensanleihen in einer hohen Risikoklasse können es mit der Rendite eines guten Dividendenportfolios aufnehmen.

Die Rechnung: Wer mit einem Teil seiner Vermögensverwaltung feste Ausschüttungen in Höhe von vier bis fünf Prozent realisiert, kann seinen Zwecken und Pflichten planbar gerecht werden, auch in Zeiten stark volatiler Kapitalmärkte. Damit kombinieren Dividendenportfolios Ausschüttungen und Stabilität, und es sprechen nur sehr wenig Argumente gegen eine Dividendenstrategie. Damit sind Dividendenwerte tragfähige Portfoliostabilisatoren in schwierigen Zeiten!

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