Digitalisierung: So lässt sich die Transformation finanzieren

07.12.2022

Finanzierung der Digitalisierung – aus eigener Kraft oder fremdfinanziert? / Foto: © Michelangelo Buonarroti – pixabay.com

Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung in Deutschland einen kräftigen Schub verliehen. Doch noch ist eine Menge zu tun. Dafür muss auch die Finanzierung auf teils neue Beine gestellt werden.

„Die deutsche Wirtschaft verpasst die Digitalisierung“, „Wie Deutschland die Digitalisierung verschläft“ oder „Deutsche Arbeitnehmer nicht für Digitalisierung gewappnet“: Diese und ähnliche Schlagzeilen können Leserinnen und Leser seit Jahren in den Medien hören und lesen. Doch ist die Situation wirklich so dramatisch? Ist der Vorsprung der Internetunternehmen und Softwareentwickler aus dem kalifornischen Silicon Valley oder Israel tatsächlich so uneinholbar groß?

Corona brachte Schwung, aber nicht den Durchbruch für die Digitalisierung

Tatsächlich hat Corona die digitale Transformation von Unternehmen und auch Verwaltung in Deutschland nachhaltig vorangetrieben. Doch am Ziel ist Deutschland längst noch nicht, was vor allem der Vergleich mit anderen Staaten etwa bei der Versorgung mit schnellen Datenleitungen zeigt. Das geht auch aus der Studie „Digital Transformer of the Year 2022“ des Unternehmens Culcha hervor. An der Studie haben im Frühjahr 2022 150 Fach- und Führungskräfte aus den Branchen Automobil, Industrie, Medien und Gesundheit teilgenommen. Immerhin: 80 Prozent aller Befragten bejahen die Chance, durch die digitale Transformation die Zukunftsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu sichern.

Ein SAP allein reicht nicht aus für die Exportnation

Das Thema Digitalisierung wird Deutschland in den kommenden Jahren weiter massiv beschäftigen. Will das Land seinen Status als Export- und Wissensnation behaupten, gibt es keine Alternative zur Digitalisierung. Viele innovative Unternehmen arbeiten bereits täglich hart daran, Deutschland auch im Bereich der Digitalisierung wieder ganz nach vorn zu bringen. Denn ein SAP, wenn auch mit Weltstatus im Bereich der B2B-Software, genügt auf Dauer nicht.

Doch findige Start-ups und etablierte „Gamechanger“ benötigen neben guten Ideen auch eine Menge frisches Kapital. Die Transformationen der Realwirtschaft durch den Strukturwandel, Post-Corona, die Digitalisierung und die Dekarbonisierung erfordern „gigantische Summen,“ wie bereits Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel feststellte.

Mehr als 450 Milliarden Euro Investitionsbedarf – allein bis 2030

Eine Gemeinschaftsstudie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung und des Instituts der deutschen Wirtschaft sieht den generellen Investitionsbedarf allein der öffentlichen Hand in Deutschland bei rund 457 Milliarden Euro zwischen den Jahren 2020 bis 2030. Nur auf den Breitbandausbau/5G entfallen davon 20 Milliarden Euro. „Diese Zahlen beinhalten noch nicht den viel höheren Bedarf an Investitionen im privaten Sektor. Die Zahlen vermitteln aber dennoch zumindest einen Eindruck der Dimension“, sagt Professor Joachim Wuermeling, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank.

Der Bundesbanker sieht auch bei den Banken größeren Nachholbedarf. Mit dem klassischen Finanzierungsgeschäft seien die Herausforderungen des digitalen Zeitalters nicht mehr zu stemmen. So beruhen etwa klassische Kredite darauf, dass die Banken als Gegenleistung für ihr ausgereichtes Kapital reale Sicherheit in die Bücher bekommen – Maschinen, Hallen, Fahrzeuge. Doch wie sieht das bei Software oder digitalen Patenten aus? Letztlich lösbar, aber auf jeden Fall für die finanzierenden Banken deutlich herausfordernder.

Joachim Wuermeling: „Transformationsfinanzierung unterscheidet sich deutlich von klassischem Firmenkundengeschäft, vor allem was Risiken, Zeithorizonte und Finanzierungsinstrumente betrifft.“ Vor allem zielt Transformationsfinanzierung wesentlich stärker auf die Eigenkapitalseite von Unternehmen ab, als es etwa klassische Fremdkapitalkredite tun.

Start-ups sorgen für neuen Schwung am Software-Markt

Für den neuen Schwung und Innnovationsgeist und damit auch Finanzierungsbedarf sorgen besonders viele kleinere Schnellboote – mit pfiffigen Innovationen und schlanken Strukturen. Ein Paradebeispiel ist das Hamburger Start-up Nordantech. Es wurde 2016 von Dr. Jonas Steeger, Christian Kuhs und Arne Brenneisen gegründet und beschäftigt heute 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Tendenz weiter steigend. Nordantech hat sich auf einen feinen, zukunftsreichen Nischenmarkt spezialisiert – mit der Chance im Verborgenen zu wachsen und zu gedeihen. Zusammen starteten die Gründer mit „Falcon“ durch – einer Software für das Management von Transformationsprojekten.

Die Rolle dessen ist bereits heute nicht groß genug einzuschätzen: Ohne eine konsequente Übersicht aller Paramter Projektmanagement wird jetzt noch zu euphorisch gestartete Projekt irgendwann an den Punkt kommen, wo die Zeit fehlt, das Geld oder andere Ressourcen erschöpft sind.

„Falcon“: die neue digitale Ära im Projektmanagement

„Falcon“ ist eine Transformationsmanagement-Software, für die es aktuell am deutschen Markt nur einen nennenswerten Wettbewerber gibt. Ganz gleich, wie viele Projekte, Maßnahmen oder Ideen die Kunden bei ihrer Unternehmenstransformation verfolgen: Falcon hält sie alle zusammen und hilft dabei, Vorhaben auf Knopfdruck zu planen, zu messen, zu analysieren und zu berichten. „Falcon“ ist nach Ansicht von Nordantech besonders für die Umsetzung langfristiger Transformationsstrategien geeignet. Seine Baumstruktur und die umfassenden integrierten Funktionen ermöglichen eine flexible Zusammenarbeit in größeren Teams. (fw)