Digitalisierung mit Problemen - Qualitätsaudit 2016

28.08.2016

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Die Digitalisierung ist im Bereich der Finanzdienstleistungen in aller Munde. Die CIOs von Versicherungen und Banken sehen darin die Herausforderung der kommenden Jahre. Nachdem von den Beratern und Vermittlern zu diesen Fragen wenig zu hören war, hat die mindtrace Stieber Beratung eine Studie durchgeführt.

(fw/rm) Die wesentliche Erkenntnis der Studie ist, dass die Digitalisierung bei den Beratern und Vermittlern von Finanzdienstleistungen noch nicht angekommen ist. Die Notwendigkeit etwas zu tun, wird deutlich gesehen. Es gibt jedoch ein vielfältiges Motivationsbündel, nichts zu tun. Es wird also zukünftig entscheidend darauf ankommen, diese Ambivalenz zu überwinden. Mindtrace Stieber Beratung hat 2010 die Studie „Qualitätsaudit 2010 – Vermittlung von Versicherungen“ veröffentlicht. In dieser Studie wurde ebenfalls, unter anderem, nach der technischen Ausrüstung und den berücksichtigten Produkten der Vermittlerunternehmen gefragt. In diesen 6 Jahren hat die Diversifikation im Produktbereich deutlich zugenommen. Daraus folgt eine Zunahme der Komplexität, die mit den Mitteln der Digitalisierung besser bewältigt werden kann. Auffällig bei der genutzten Technik ist, dass für den stationären und mobilen Einsatz eines Einzelnen teilweise umfangreiche technische Ausstattung beschafft wurde. Sobald es jedoch darum geht, Daten arbeitsteilig zu nutzen, ist die entsprechende Ausrüstung nur selten vorhanden. Seit 6 Jahren ist die Zahl der Standardanwendungen für die Verwaltung der Kundendaten rückläufig. Demgegenüber hat die Zahl derer, die selbst entwickelte Eigenanwendungen nutzen, zugenommen. Dadurch hat die Zahl derer, die eine Standardschnittstelle (GDV oder Bipro) nutzen können, abgenommen. Rund 42 Prozent der Vermittler können keine Standardschnittstelle nutzen. Diese Schnittstellen sind aber unabdingbar erforderlich, um durchgängig digitalisierte, papierlose Abläufe zu gewährleisten. Aus den Motivationsbündeln, die Vermittler und Berater heute abhalten, in die weitere Digitalisierung zu investieren, fallen 2 besonders auf:

  • Es besteht eine große Unsicherheit, welche Technik beschafft werden muss, um eine Verbesserung zu erreichen. So wurde bei der Nutzung der elektronischen Unterschrift häufig darauf hingewiesen, dass man nicht wisse, mit welchem Tablet oder Smartphone eine Nutzung möglich sei.
  • Die Teilnehmer der Befragung sehen die Kostenvorteile der Digitalisierung vor allem bei den Produktanbietern. Sie halten es für wichtig, dass sie bei zusätzlichen Investitionen zur Verbesserung der Situation an den Kostenvorteilen der Produktanbieter partizipieren

Die Studie enthält Lösungsansätze und einen Ausblick auf die Zukunft eines digitalisierten Vertriebes. Sie erscheint in Kürze unter dem Namen „Qualitätsaudit 2016 – Digitalisierung – Vermittlung von Finanzdienstleistungen“. An der Studie nahmen 1.168 Personen teil. Die Antworten von 1123 Teilnehmern konnten schließlich als valide zur Auswertung herangezogen werden. Die Studie bietet, wie die Studie 2010, wieder eine sehr große, überdurchschnittliche Teilnehmerzahl. Sie ist valide und repräsentativ. Sie kann somit als solide Planungs- und Diskussionsgrundlage dienen. Die Teilnehmer beantworteten 28 Fragen, die partiell unterteilt waren. Hierzu haben sie sich im Durchschnitt 18 Minuten und 3 Sekunden Zeit genommen. Zusammenfassung der Studie Download www.mindtrace.de