Die Legende von der Lücke

11.12.2017

Daniel Donner, Manager der tecis Finanzdienstleistungen AG / Foto: © tecis Finanzdienstleistungen

Knapp 80% der Deutschen haben Angst vor Altersarmut, doch viel zu wenige tun etwas dagegen. Im Interview mit finanzwelt erklärt Daniel Donner, Manager der tecis Finanzdienstleistungen AG in Berlin, was die Politik jetzt ändern muss! Außerdem: Wie das Schulfach Mathematik damit zusammenhängt, warum selbst vermögende Kunden einen Plan brauchen und die Vorsorgeberatung eine Zukunftsbranche ist.

finanzwelt:  Laut ARD Rentenreport vom November 2017 haben knapp 80% der Deutschen Angst vor Altersarmut und immerhin 65% der Befragten finden es richtig, privat für das Alter vorzusorgen. Wie hoch ist der Anteil Ihrer Kunden, der aktiv auf Sie zukommt und um eine Beratung zur Altersvorsoge bittet?

Daniel Donner: Viele Deutsche haben Angst vor Altersarmut und wollen auch etwas unternehmen, um im Alter sorgenfrei leben zu können. Unsere Dienstleistung wird vom Kunden gut angenommen, da wir zunächst einmal den Status quo der Finanzen aufnehmen und für Einsparungen bei laufenden Ausgaben, sowie mehr Netto vom Bruttoeinkommen bei unseren Kunden sorgen.

Wir gehen davon aus, dass jeder Bürger, dem das Versorgungsproblem klar ist, auch gerne etwas für seine Vorsorge machen möchte. Die eigentliche Herausforderung ist die permanente Aufklärung.

finanzwelt: Erschwerend kommt hinzu, dass die Lebenskosten, allen voran die Mieten, in großen Städten immer weiter steigen. So bleibt noch weniger Geld für die Vorsorge übrig, oder?

Daniel Donner: Genau aus dem Grund wollen wir ungebundene Finanzplanung bundesweit für jeden Bürger innerhalb von 10 Fahrminuten erreichbar machen und haben für unsere Standorte in Berlin das Projekt 1000 ausgerollt. Das bedeutet die Verdopplung der Anzahl unserer Beraterinnen und Berater in der Hauptstadt. Der Bedarf an Vorsorgeberatung und Finanzplanung ist so hoch wie noch nie.

Der Anteil der Kunden, welche aktiv auf uns zukommen, ist deutlich höher als noch vor einigen Jahren. Das Thema Altersarmut ist politisch sehr brisant und täglich in der Presse zu finden. Dennoch benötigen die Menschen einen Gedankenanstoß, sich jetzt auch mal mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen und nicht zu verschieben. Wir arbeiten mit unseren Kunden vertrauensvoll auf Empfehlungsbasis.

finanzwelt:  Können Sie von dieser Kundengruppe ein generelles Profil erstellen oder ist sie dafür zu gemischt?

Daniel Donner: Von der Kundengruppe ein Profil zu erstellen ist schwierig. Wir gehen schon davon aus, dass junge Akademiker sich dem Thema Altersarmut sehr bewusst sind. Es ist ja auch insbesondere die Zielgruppe, welche den höchsten Nachteil haben wird. Es werden die meisten Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt und die geringsten Renten erwartet. Bei 2000 € Nettoverdienst, erhält man gerade mal circa 900 € Rente. Grundsätzlich kann man die Zielgruppe aber nicht verallgemeinern. Unsere beratenen Kunden reichen vom Auszubildenden über den Studenten sowie Facharbeiter bis hin zum Akademiker, Geschäftsführer oder Privatier. Nicht zu unterschätzen ein wachsender Anteil an Unternehmen für den Bereich betriebliche Altersvorsorge. Jeder Kunde erhält dieselbe hohe Qualität an Beratung.

finanzwelt:  Warum stehen die Menschen nicht vor Ihrem Büro Schlange und wollen sich gegen Altersarmut absichern?

Daniel Donner: Das würden wir uns wünschen. In der Tat finden uns aber viele Kunden über das Internet und nehmen auch Kontakt auf. Google schafft mit seinen Bewertungen auch viel Transparenz im Markt.

Allerdings folgen Menschen im Bereich Finanzen eher einer persönlichen Empfehlung. Das forcieren wir mit unseren Kunden.

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