Die Chancen der Digitalisierung

20.02.2020

Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur / Foto: © HanseMerkur

Die HanseMerkur Krankenversicherung ist nicht nur einer der Big Player am Markt – sie gilt auch als besonders erfolgreich. Dies hat eine ganze Reihe von Gründen, wie Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens im Gespräch mit finanzwelt erläutert. Sie reichen von der Kapitalanlage über die digitale Strategie bis hin zu einem ausgewogenen Produkt-Mix.

finanzwelt: Preiserhöhungen gibt es in allen Bereichen der Wirtschaft. Warum stehen aber die Prämienerhöhungen in der PKV regelmäßig ganz besonders im Fokus der Öffentlichkeit?

Eberhard Sautter: Der Gesundheitsmarkt besteht aus den großen Playern GKV und PKV. Und merkwürdigerweise steht immer die PKV – nicht zuletzt durch den Verbraucherschutz getrieben – im Fokus. Dabei schneidet die sogenannte umlagefinanzierte gesetzliche Krankenversicherung trotz eines Staatszuschusses von jährlich 15 Mrd. Euro in der Langzeitbetrachtung schlechter ab als die Private Krankenversicherung. Das Wissenschaftliche Institut der PKV hat bei einer im Dezember 2019 veröffentlichten Studie zur Beitragsentwicklung (BAP) seit 2010 festgestellt, dass die Beiträge für GKV-Versicherte p. a. um 3,8 % gestiegen sind, die Prämien für die PKV-Kunden jedoch jährlich nur um 2,3 %. Eine logische Begründung für die kritische Betrachtung der PKV gibt es also nicht.

finanzwelt: Wie sieht es denn in diesem Jahr bei der HanseMerkur aus?

Sautter: Bei der HanseMerkur Kranken steigen die Beiträge 2020 um 2,3 % und liegen damit um 0,5 Prozentpunkte unter dem vom PKV-Verband errechneten Branchendurchschnitt von 2,8 %. In der Pflegepflichtversicherung (PPV) liegt der Anstieg – wegen der politisch gewollten Leistungsausweitungen im Pflegesektor – bei 29,7 %. Diese Zahl ist jedoch ins Verhältnis zur GKV zu setzen. Bei der HanseMerkur beträgt der durchschnittliche PPV-Beitrag – bei Bildung von Alterungsrückstellungen und nach Einrechnung der BAP von 10,36 Euro - 45,27 Euro. In der GKV beträgt der Pflegeversicherungsbeitrag für freiwillig Versicherte 142,97 Euro (mit Kind) und 154,69 Euro (ohne Kind).

finanzwelt: Schon lange fordern die PKV-Unternehmen eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften für Beitragsanpassungen. Warum tut sich der Gesetzgeber hiermit so schwer?

Sautter: Das kann ich nicht beantworten. Die HanseMerkur kommt mit der vorhandenen Regelung sehr gut klar.

Was die HanseMerkur von ihren Mitbewerbern unterscheidet, lesen Sie auf Seite 2