Dexia AM mit Konjunktur- und Marktausblick

07.02.2013

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Der Aufschwung der Emerging Markets ist bemerkenswert, und trotz einer etwas schwächeren Konjunktur werden sie auch 2011 und 2012 stark wachsen. Dies ist eine zentrale Erkenntnis des aktuellen Konjunktur- und Marktausblicks der Dexia AM.

(fw/ah) "Die enorme Nachfrage dieser Länder hat die Rohstoffpreise drastisch steigen lassen, insbesondere die Preise landwirtschaftlicher Rohstoffe. Weil Lebensmittel in den Emerging Markets einen großen Anteil am Warenkorb haben, ist dort auch die Inflation gestiegen. Mittelfristig dürfte aber die Mäßigung des Rohstoffpreisanstiegs sowie die tendenzielle Aufwertung der Emerging-Market-Währungen die Teuerung wieder dämpfen. In den USA ist die Konjunktur zweifellos wieder angesprungen. Der Nachholbedarf nach dem Konjunktureinbruch 2008 stützt auch 2011 das Wachstum. Anton Brender, Chefvolkswirt von Dexia Asset Management, sagt dazu: "Insbesondere der Export wird von der starken Weltkonjunktur und dem schwachen Dollar profitieren. Aufgrund der Nachfragebelebung werden die Unternehmen auch wieder mehr in die betriebliche Ausstattung und Infrastruktur investieren." Auch die Wohnungsbauinvestitionen werden sich vermutlich allmählich erholen, wenn auch ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau. Die Immobilienpreise dürften allerdings weiter unter Druck bleiben, weil es noch immer schwierig ist, Hypothekenkredite zu bekommen. Der Schuldenabbau der Privathaushalte hat sich inzwischen aber so weit verlangsamt, dass sich die Sparquote stabilisiert.

Der Konsum dürfte dann wieder ähnlich stark wachsen wie die Haushaltseinkommen. Nachdem er zunächst von den niedrigeren Sozialabgaben profitiert hat, stützt ihn jetzt auch die Verbesserung der Beschäftigungssituation. Die steigenden Benzinpreise haben allerdings das Wachstum der Realeinkommen gebremst. 2012 dürfte sich das Wirtschaftswachstum aufgrund der maßvollen Straffung der Fiskalpolitik etwas verlangsamen, von 2,7 auf 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote wird weiter zurückgehen. Die Fed wird bei ihrer expansiven Geldpolitik bleiben, dabei allerdings sorgfältig auf die Inflationserwartungen achten. 2010 war die Konjunktur in den Euroraum-Ländern alles andere als einheitlich, nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Fiskalpolitik. Im Euroraum als Ganzes scheint der Aufschwung aber schon bald selbsttragend zu sein. Der Export stützt nach wie vor die Konjunktur, und die Unternehmensinvestitionen erholen sich weiter. Dank der Fortschritte am Arbeitsmarkt und des zu erwartenden Inflationsrückgangs im Jahr 2012 kann endlich auch der Konsum wieder zulegen. Trotz der restriktiven Fiskalpolitik dürfte das Wachstum 2011 alles in allem knapp 2 Prozent betragen. Diese Normalisierung und die steigenden Inflationserwartungen dürften die EZB zu weiteren Zinserhöhungen veranlassen - allerdings nur zu maßvollen, damit der Euro nicht zu stark aufwertet. Die Staatsschuldenkrise ist bei weitem noch nicht gelöst. Spanien gelingt es aber seit einiger Zeit, sich von den übrigen Peripherieländern zu entkoppeln, so dass die Risikoprämien spanischer Staatsanleihen zurückgehen. Der Schlüssel zur Rückkehr an den Kapitalmarkt bleibt aber ein ausreichendes Wachstum. Besonders prekär ist zurzeit die Lage Griechenlands, weil hier Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Umschuldung die Runde machen. Dexia AM Volkswirtin Florence Pisani meint dazu: "Eine Umschuldung, insbesondere in Verbindung mit einem Schuldenschnitt, ist ein hohes Risiko. Portugal und Irland könnten dann bald folgen, und Spanien würde rasch wieder ins Fadenkreuz der Spekulanten geraten."

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