Dem Pfund steht eine ungewisse Zukunft bevor

13.03.2019

Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors / Foto: © Principal Global Investors

„Da die Zeit für die Brexit-Entscheidung in 16 Tagen ausläuft, gab es Hoffnungen, dass die gestrige Brexit-Abstimmung die Unentschlossenheit und Uneinigkeit beenden könnte. Diese erwiesen sich jedoch als so zart wie die Stimme von Premierministerin May - das Abkommen scheiterte mit einem Stimmenunterschied von 149 Punkten.

Das Bezwingen der 230-Stimmen-Grenze, die zur Niederlage des ursprünglichen Deals führte, erwies sich von Beginn an als zentrale Hürde. Wäre es zu einer Vereinbarung gekommen, hätten die Märkte an Klarheit und Richtung gewonnen, das Pfund Sterling wäre deutlich gestärkt daraus hervorgegangen. Theresa May hat jedoch eine weitere Niederlage erlitten.

Bereits mit der gestrigen Bekanntgabe des Rechtsgutachtens durch Generalstaatsanwalt Cox gab das Pfund Sterling nach, so dass es nur noch gering auf das Ergebnis im Unterhaus reagierte. Die Märkte haben ihre Aufmerksamkeit bereits auf die heutige Abstimmung im Parlament gerichtet, bei der ein No-Deal Brexit abgelehnt werden sollte. Diese Erwartung stützt das Pfund weiterhin.

Mit der Verzögerung von Artikel 50, der wahrscheinlich am Donnerstag angenommen wird, kann die Reaktion des Pfunds noch nicht genau eingeschätzt werden, da die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Referendums und einer möglichen Parlamentswahl steigt. Während die Märkte ein zweites Referendum bevorzugen würden, wäre eine Parlamentswahl weniger willkommen. Denn die linke Wirtschaftspolitik einer von Corbyn geführten Regierung gilt weithin als marktunfreundlich.

Das mögliche Brexit-Ergebnis scheint weiterhin unklar. Es gibt noch einiges zu tun, Theresa May deutete an, dass ein zweites Referendum initiiert werden könnte."

Marktkommentar von Seema Shah, Senior Global Investment Strategist bei Principal Global Investors