DAI: Rückgang der Aktionärszahlen alarmierend

07.02.2013

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Angesichts des erneuten Rückgangs der Aktionärszahlen weist das Deutsche Aktieninstitut (DAI) auf die gesellschaftpolitische Dimension einer Teilhabe am Produktivkapital hin.

(fw/ah) Prof. Dr. h.c. Karlheinz Hornung (Präsident des Deutsches Aktieninstitut e.V.) kommentierte die Situation wie folgt: "In der Summe haben sich die Aktien aber in den letzten 12 Monaten sehr positiv entwickelt: So hat der DAX in diesem Zeitraum um 15,4 Prozent zugelegt und der MDAX sogar um 25,2 Prozent. Insgesamt ergibt sich oftmals eine asymmetrische, ja verzerrte Wahrnehmung der Aktie bei den Anlegern. Dies ist nicht die einzige, aber eine wesentliche Ursache für die schlechte Aktienakzeptanz in Deutschland.

Der weitere Rückgang der Aktionärszahlen im Jahr 2010 auf nunmehr 3,4 Millionen bzw. 5,3 Prozent der Bevölkerung ist alarmierend. Auch wenn wir die Anleger in Aktienfonds dazurechnen, ist Deutschland mit 8,2 Millionen bzw. 12,6 Prozent direkten und indirekten Aktienbesitzern weit davon entfernt, ein Land der Aktionäre zu sein. Natürlich haben die von der Finanzkrise ausgelösten Kursschwankungen stark zur Verunsicherung der Anleger beigetragen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass Aktie und Börse für die ganze Finanzkrise verantwortlich gemacht werden, was definitiv nicht der Fall ist. Die verbreitete Zurückhaltung gegenüber der Aktie ist aber angesichts ihrer mittel- bis langfristigen Chancen nicht nur für die Anleger selbst von Nachteil, sondern für die gesamte Volkswirtschaft. Insbesondere kleinere börsennotierte Unternehmen sind stark auf private Anleger angewiesen. Auch die gesellschaftspolitische Dimension einer weiten Verbreitung der Beteiligung an Produktivkapital darf nicht unterschätzt werden."

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