Corona-Krise als Zäsur?

10.06.2020

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Angesichts der Corona-Krise überdenken deutsche Sparer und Anleger ihre bisherige Finanzplanung. Dies zeigt eine Sondererhebung im Rahmen einer umfassenden repräsentativen Studie im Auftrag der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments, die sich damit beschäftigt, wie sich verschiedene Generationen auf eine neue finanzielle Zukunft einstellen.

Demnach bedauert fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) die Art und Weise, wie er seine Finanzen vor der Krise organisiert hatte. Besonders ausgeprägt ist dieses Bedauern bei jungen Menschen. So liegt die entsprechende Quote unter den 25- bis 34-Jährigen bei 71 Prozent. Unter denen, die 65 Jahre und älter sind, ist sie mit 28 Prozent deutlich geringer.

Der Grund dieses Bedauerns liegt vor allem darin, dass die Menschen nach eigener Einschätzung bislang keine angemessene Finanzplanung hatten. Ebenfalls überdurchschnittlich häufig sorgt für Unmut, dass die Finanzen nicht rechtzeitig vor der Krise abgesichert wurden. Als weiterer Grund kommt nach jetzigem Empfinden der Teilnehmer hinzu, dass sie in der Vergangenheit zu kurzfristig gedacht und nicht genug von ihrem monatlichen Verdienst gespart oder investiert haben.

Finanzielles Wohlergehen gilt als langfristig belastet

Darüber hinaus sind viele Deutsche der Ansicht, dass die Corona-Krise ihre finanzielle Situation nachhaltig belasten wird. Fast jeder Zweite (44 Prozent) erwartet, dass sein langfristiges Vermögen und finanzielles Wohlergehen durch die Krise weniger günstig ausfallen werden, als es sonst der Fall gewesen wäre. Dies betrifft vor allem die Gruppe der 45- bis 54-Jährigen, in der 53 Prozent dieser Ansicht sind. Ein Grund dafür könnte sein, dass diese Altersgruppe unsicher ist, ob ihre Investments sich bis zur Rente von den jüngsten Marktumbrüchen erholen werden.

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Anleger ihren langfristigen Investments trotz oder gerade wegen der jüngsten Erfahrungen treu bleiben wollen: Nur etwa ein Fünftel (21 Prozent) der Menschen hierzulande beabsichtigt nun stärker als zuvor, sich von Investments zu trennen. Gleichzeitig sind 41 Prozent jetzt eher geneigt, an ihren Kapitalanlagen festzuhalten.

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