Corona bremst AIF-Markt aus

27.04.2020

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Nach einem starken Start kam die große Bremse: So lässt sich die Situation auf dem Markt für geschlossene Beteiligungen in diesem Jahr bislang zusammenfassen.

Im ersten Quartal 2020 wurden laut der Ratingagentur Scope von der BaFin sechs Publikums-AIF sowie die gleiche Anzahl an Vermögensanlagen zum Vertrieb zugelassen. Das prospektierte Eigenkapital der AIF lag bei insgesamt ca. 204 Mio. Euro. Damit ist der Markt deutlich schwungvoller in das neue Jahr gestartet als in das alte. So wurden im ersten Quartal 2019 lediglich drei Fonds mit einem prospektierten Eigenkapital von insgesamt 85 Mio. Euro zum Vertrieb zugelassen.

Welche Folgen wird Corona haben?

Der schwungvolle Start in das neue Jahr könnte jedoch durch die Corona-Krise jäh ausgebremst werden. So dürften Anleger weniger bereit sein, langfristige Investments zu tätigen, solange eine große Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Lage besteht. Nach Ansicht von Scope ist daher durchaus zu erwarten, dass der Vertriebsstart von Fonds verschoben wird und die Konzeption neuer Produkte vorerst gestoppt wird.

Differenziert stellt sich die Situation für den Immobilienbereich dar, der stets mit Abstand die größte Assetklasse ist. So werden im Ankaufsprozess befindliche Objekte aktuell von Käuferseite häufig nachverhandelt, sodass ggf. ein geringerer Ankaufspreis erzielt werden kann. Andererseits würden einige Ankaufsprozesse pausiert oder sogar vollständig abgebrochen.

Vor wenigen Wochen hatte Scope noch erwartet, dass das Emissionsvolumen für geschlossene Publikums-AIF in diesem Jahr bei einer Mrd. Euro liegen wird. Diese Prognose ist nun obsolet. Welche Auswirkungen die Krise auf den Beteiligungsmarkt haben wird, dürfte sehr stark vom zeitlichen Verlauf der Pandemie abhängen und in wie weit wann Lockerungsmaßnahmen durchgeführt werden. Scope wird die Lage weiterhin eng beobachten und seine Prognosen zum Markt der geschlossenen AIF zu gegebener Zeit entsprechend anpassen. (ahu)

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