China und Italien arbeiten zusammen – wer wird folgen?

26.03.2019

Manuel Peiffer, Relationshipmanager GVS Financial Solutions / Foto: © GVS

China investiert massiv in die „neue Seidenstraße“. Insgesamt will das Reich der Mitte 900 Milliarden Dollar in dieses Megaprojekt investieren. Entstehen soll ein weitverzweigtes Netz von Land-, See- und Luftwegen, welches durch modernste Logistikinfrastruktur wettbewerbsfähig wird. Europa, Afrika und Asien werden so näher zusammenrücken. China und Italien haben jetzt erste Kooperationsverträge unterzeichnet. Welche europäischen Länder werden folgen?

Projekt „neue Seidenstraße“ soll China an die Weltspitze führen

Die „Belt and Road Initiative“ wie die Chinesen ihr Vorhaben nennen ist das vielleicht ehrgeizigste Infrastrukturprojekt der Menschheitsgeschichte. China will sechs neue Wirtschaftskorridore erschließen. Mehr als 100 Staaten in Asien, Afrika und Europa könnten teilnehmen. Neue Eisenbahnlinien, Flughäfen, Straßen, Pipelines, Häfen und Sonderwirtschaftszonen sollen ein nahezu weltumspannendes Netz von Handelswegen und Transportrouten bilden, welches den Austausch von Waren und Dienstleitungen beschleunigen und erhöhen soll.

Seidenstraße kann den Westen spalten

Seit der Ankündigung des Projekts im Jahr 2013 wird in den Ländern der westlichen Welt kontrovers diskutiert, welche wahren Absichten der „Rote Drache“ mit diesem Projekt verfolgt. Die neue Seidenstraße soll zwar den Handel zwischen den beteiligten Ländern stimulieren, um auf diese Weise Frieden und Wohlstand in der Welt fördern. Kritiker befürchten jedoch, dass Peking durch das Projekt seinen wirtschaftlichen und politischen Einfluss weltweit ausbauen wird. Die westlichen Wirtschaftslenker haben vor allen Angst, dass China durch dieses Megaprojekt multinationale Unternehmen aufbauen wird, welche aus dem Reich der Mitte gesteuert werden. Vor allem die USA sieht diese Entwicklung sehr kritisch. Die Amerikaner sehen ihre Felle in Sachen Weltmacht allmählich davon schwimmen. China selbst möchte an mehreren Fronten punkten. Das Land soll die Kredite gewähren, sichert sich gleichzeitig 90 Prozent der Bauaufträge und kann die so erschlossenen Länder, vor allem in Asien,  als günstige Produktionsstandorte nutzen.

Wie das Projekt bereits heute die EU spaltet, lesen Sie auf Seite 2