Büromarkt bleibt robust

16.08.2018

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Die Entwicklung auf dem Büroimmobilienmarkt verläuft weiterhin positiv: Er wird von Marktumfeld begünstigt und immer mehr Investoren fragen Objekte nach. Die Kehrseite: Die Renditen verbleiben auf niedrigem Niveau.

In seinem halbjährlichen Büroimmobilienindikator, der jetzt veröffentlicht wurde, hat Wealthcap die Entwicklung des Büroimmobilienmarktes in den vier Bereichen Marktumfeld, Verhaltensvariablen, Büroinvestment und Vermietungsmarkt analysiert. Partner bei der Erstellung der Analyse war der Immobilienberater JLL, der aktuelle Marktzahlen für die Top-7-Standorte geliefert hat.

Positives Marktumfeld

Im ersten Halbjahr 2018 zeigten sich laut Wealthcap sowohl das Zinsumfeld als auch die Konjunktur stabil. Auch wenn sich das Wirtschaftswachstum etwas langsamer als im Vorjahr gewesen sei, halte es nun schon 16 Quartale an und gehe mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 5 % einher. Das Zinsumfeld bleibe weiterhin von negativen Real- und historisch niedrigen Langfristzinsen geprägt.

Banken vergeben Kredite nicht leichtfertig

Auch mit den Verhaltensvariablen zeigt sich Wealthcap zufrieden. So deute die leicht rückläufige Neukreditvergabe darauf hin, dass die Banken, trotz des Margendrucks, die strikten Kreditvergaberichtlinien einhalten würden. Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus und des nach wie vor deutlichen Renditespreads zwischen Immobilienrenditen und deutschen Staatsanleihen bestehe nach wie vor eine starke Nachfrage auf Investorenseite. Daher steige die Risikobereitschaft der Anleger leicht, weshalb Value-Add sowie Nebenlagen verstärkt in deren Fokus rücken würden.

Keine guten Nachrichten vom Büroinvestmentmarkt

Auf dem Büroinvestmentmarkt hat sich laut Wealthcap das gewerbliche Transaktionsvolumen bei 25,6 Mrd. Euro stabilisiert. Dennoch bleibe die generelle Angebotsknappheit bestehen. Auch die Rendite bleibe mit 3,24 % auf dem Vorjahresniveau. Die niedrigen Renditen würden zudem inzwischen auch Nebenlagen sowie Liegenschaften mit schwächerer Gebäudesubstanz oder kurzen Mietrestlaufzeiten erfassen. Die Spitzenrenditen blieben damit insgesamt auf historisch niedrigem Niveau, wobei eine Bodenbildung erkennbar sei.

Sinkende Leerstände

Bessere Nachrichten vermeldet die Wealthcap-Analyse vom Bürovermietungsmarkt: So sinken die Leerstände in den Top-7-Märkten weiter und angesichts der hohen Vorvermietungsquoten bei Projektentwicklungen sei keine spekulativer Neubau erkennbar. Aufgrund des stabil hohen Nachfrageüberhangs steigt die Spitzenmiete und Wealthcap geht davon aus, dass diese im Jahresverlauf die Marke von 30 Euro/m² erreichen wird. Aufgrund des begrenzten Flächenangebots würden die Mieten auch außerhalb der klassischen Top-Lagen steigen.

„Unser aktueller Büroimmobilien-Indikator spiegelt die Marktlage auf einen Blick wider und das Fazit ist weiter klar positiv. Leerstände sinken, die Mieten steigen im Schnitt und in der Spitze und es besteht ein deutlicher Nachfrageüberhang. Trotz leicht sinkender Rendite bleibt die Assetklasse Büro gerade in zukunftssicheren Lagen für Anleger attraktiv“, erklärt Sebastian Zehrer, Head of Research bei Wealthcap. (ahu)

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