Börse Hamburg: Dominanz der Immobilienfonds im Fondshandel nimmt ab

07.02.2013

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Offene Immobilienfonds bestimmten auch im Mai den Fondshandel an der Börse Hamburg. Im Vergleich zu den Vormonaten hat die Dominanz der Immobilienfonds jedoch abgenommen. Unter den zehn umsatzstärksten Fonds befanden sich fünf Immobilienfonds, vier Aktienfonds sowie der gemischte Fonds Carmignac Patrimoine FCP (WKN: A0DPW0).

(fw/mo) Umsatzspitzenreiter war der KanAm grundinvest Fonds (WKN: 679180), der seinen Umsatz von 5,1 Mio. Euro im April auf 17,1 Mio. Euro im Mai steigern konnte. Platz zwei der Umsatzstatistik belegte der Axa Immoselect Fonds (WKN: 984645) mit knapp 12 Mio. Euro Umsatz. "Nachdem Immobilienfonds jahrelang die Lieblinge vieler Anleger waren, lässt die Begeisterung für diese Assetklasse derzeit etwas nach", sagt Stefan Wildner, Makler bei der mwb fairtrade Wertpapierhandelsbank AG. "Die Debatte über den Gesetzentwurf des Bundesfinanzministeriums hat viele Anleger veranlasst, ihre Anteile zu verkaufen." Besonders der vom Ministerium vorgeschlagene Abschlag von zehn Prozent auf den Nettoinventarwert habe die Investoren verunsichert. Auch im Mai wurden aus Angst vor Liquiditätsengpässen weitere offene Immobilienfonds vorerst geschlossen. Dazu gehörten der CS Euroreal (WKN: 980500) und der AXA Immosolutions (WKN: A0J3GM), der ausschließlich für institutionelle Anleger bestimmt ist.

Auf der Käuferseite standen vor allem Goldfonds im Fokus. Der Goldpreis stieg im vergangenen Monat von 1.179 US-Dollar Ende April auf 1.215 US-Dollar Ende Mai, die Performance vieler Goldfonds ist entsprechend positiv."Gold- und Minenfonds sind weiterhin im Fokus der Anleger. Ich vermute, dass das andauern wird, weil die Griechenlandkrise und die Bankenkrise noch lange nicht vorbei sind. Die enormen Verschuldungen werden auch in ein paar Jahren noch vorhanden sein", erwartet Wildner. Zu den Top-Performern im Mai zählten insbesondere Indexfonds. Spitzenreiter war hier der db x-trackers S&P500 Lev.2xInv (WKN: DBX0B6) mit einer Wertsteigerung von 23,8 Prozent. Angesichts der sinkenden Kurse an den Börsen weltweit befanden sich unter den Top-Indexfonds nach Wertentwicklung viele, die auf fallende Kurse setzen. "Für Privatanleger sind Indexfonds, die auf Kursrückgänge setzen, die einzige Möglichkeit, von einem fallenden Markt zu profitieren", erklärt Wildner. Zertifikate und Optionsscheine könnten für private Anleger Alternativen sein, seien aber komplizierter konstruiert und für Privatanleger oft schwer zu verstehen.

Europäische Unternehmen und Infrastruktur sind die Themen der AKTIONS-FONDS im Juni an der Börse Hamburg. Der Fidelity European Growth Fund (WKN: 973270) ist ein Klassiker unter den Europafonds: Inzwischen ist der Fonds mehr als 8,5 Mrd. Euro schwer und hat seit seiner Auflegung über 500 Prozent Plus erzielt. Im Juni ist er an der Börse Hamburg mit max. 0,025 Prozent Spread handelbar. Der DWS Invest Global Infrastructure (WKN: DWS0Q2) investiert in Aktien internationaler Unternehmen aus den Sektoren Transport, Energie, Wasser und Kommunikation. An der Börse Hamburg ist der Spread im Juni auf max. 0,5 Prozent Spread begrenzt.