Blogmarketing: Zeigen Sie Kompetenz

02.10.2017

Heike Laukat, Geschäftsführerin CAPISOL Capital Market Solutions GmbH

Im Web findet ein aktiver Informations- und Erfahrungsaustausch statt. Mit „im Gespräch“ zu sein, ist dabei ein wichtiger Aspekt in der Kundengewinnung und Kundenbindung. Mit eigenen Blogs greifen Sie aktiv in diese Kommunikation ein und steuern sie. Blogs sind daher unverzichtbare Instrumente im Online-Marketing.

Wollen Sie mit Ihrem Blog Geld verdienen? Natürlich nicht, oder doch? Blogger, die aus ihrem Hobby ein Geschäft gemacht haben, sind in vieler Munde. Gerade die jüngere Generation setzt auf Ernährungs-, Beauty-, Sport- und Bekleidungs-Tipps von Bloggern. Bloggerinnen und Blogger sind dabei wie beste Freunde. Sie stehen einem mit selbst gemachten Erfahrungen mit Rat zur Seite. Das macht sie so glaubwürdig. Ungefähr 200.000 aktive Blogs gibt es derzeit in Deutschland. Viele werden ausschließlich privat genutzt, zu einem erheblichen Teil aber auch kommerziell. Damit meinen wir nicht die Blogbetreiber, die durch ihren Blog Geld verdienen (beispielsweise, indem Suchmaschinen Zugriffe honorieren), sondern die, die mit ihrem Blog Geld verdienen.

Teil der Unternehmenskommunikation Blogmarketing ist neben der Arbeit in den sozialen Medien inzwischen ein essentieller Bestandteil der Online-Kommunikation. Ähnlich wie die klassische Publik Relation soll Blogmarketing zunächst einmal informieren. Durch einen Blog geben Sie Interessenten die Möglichkeit, sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Richtig positioniert haben Sie eine große Reichweite, beispielsweise, indem Sie bestimmte Schlüsselbegriffe, sogenannte Keywords, belegen. Dies kann regional wie überregional sein, wobei gern genutzte Keywords wie „Eigentumswohnungen“ überregional zumeist durch große Player wie Immoscout24 besetzt sind, die ein riesiges Publikum hinter sich haben. Hier wäre das Keyword „Eigentumswohnungen in Bremen“ vorzuziehen. Suchmaschinen wie Google suchen dabei inzwischen in Sinnzusammenhängen, versuchen also zu verstehen, was der Interessent wirklich meint. In jedem Fall sollten Sie Ihren Firmennamen als Keyword besetzen.

Kein reiner Werbekanal „Wir haben doch eine Google-Anzeige geschaltet, die direkt auf unsere Firmenseite verweist“, werden Sie jetzt vielleicht denken. Das ist ja auch generell der richtige Weg. Ein Blog ist aber etwas anderes. Ein Blog ist kein reiner Werbekanal, sondern eine Möglichkeit, sich über Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens zu informieren, im Zweifel die Meinung von Dritten hierzu zu hören. Im Vordergrund steht also die inhaltliche Relevanz, der Nutzen für den Interessenten. Der Blog sollte einen Mehrwert bieten, beispielsweise zu Fragen, die der Interessent durch seine Suchmaschineneingabe signalisiert. Dabei kann ein Blog auch dazu dienen, häufige Kundenanfragen detailliert zu beantworten und Tipps bzw. Lösungsansätze zu bieten. Noch besser ist es, wenn derartige Tipps von Dritten kommen. „Ich hatte das gleiche Problem und konnte durch … endlich ein befriedigende Lösung für mein Problem finden“. Der Blog und mithin Ihr Unternehmen wird damit zum Kompetenzträger.

Content (Inhalt) ist von Relevanz In der Kürze der Darstellung gehen wir dabei bewusst nicht auf die technische Umsetzung eines Blogs ein. Hierzu gibt es eine Fülle an Ratgebern im Web. Wir favorisieren das Google-eigene Blogsystem Blogspot, da es von der wichtigsten Suchmaschine erfahrungsgemäß bevorzugt berücksichtigt wird. Mit Google Analytics hat man zudem die Möglichkeit, „Bewegungen“ und „Nutzerverhalten“ auf seinem Blog nachzuvollziehen. Allerdings bietet Blogspot nur eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten. Grundsätzlich gilt, dass die Eintrittsbarrieren bei der Erstellung eines Blogs anfangs niedrig sind, da im Prinzip jeder etwas schreiben und veröffentlichen kann. Wesentlich bei der inhaltlichen Erstellung eines Blogs sind dabei drei Fragen: „Was interessiert die Wunschkunden?“, „Was will ich als Unternehmen kommunizieren?“, „Worüber wird im Markt gesprochen?“ Auch wenn Sie es nicht glauben: alle drei Aspekte sind gleichberechtigt wichtig und müssen sich im Content wiederfinden. Und da der beste Content nichts nutzt, wenn er nicht gefunden wird, sollte sich die Relevanz der Inhalte auch auf Suchmaschinen konzentrieren und entsprechende Keywords nutzen. Dabei gilt, an der Relevanz des Contents entscheidet es sich, ob der Nutzer weiterliest oder gleich wieder abspringt. das Bewertungssystem von Suchmaschinen wie Google ist dabei eine Mischung aus quantitativen (beispielsweise Klickquote) wie qualitativen Aspekten (beispielsweise Textrelevanz).

Inspirationen Wenn Sie jetzt vor einem leeren Blatt Papier sitzen und nicht wissen, wie Sie anfangen sollen (nachdem Sie die drei oben genannten Fragen für sich beantwortet haben), raten wir, die Blogs von Mitbewerbern aufzusuchen. Auch wir beziehen Inspirationen durch Marktbeobachtung, werden hierdurch auf neue Ideen gebracht. Dabei sind etablierte Blogs genauso wertvoll wie die von Newcomern. Das Web ist nun einmal ein dynamischer Prozess, der den gnadenlos abstraft, der stehenbleibt. Wenn Sie sich entscheiden, mit einer Agentur zusammenzuarbeiten, sollten sie klare Vorstellungen von dem haben, was Sie kurz- und mittelfristig kommunizieren wollen. Langfristplanungen bei Blogs sind zwar „nice to have“, werden aber in der Praxis meist schnell verworfen. Schließlich geht es auch darum, Aktualität zu zeigen. Das Texten sollten Sie dabei den Profis überlassen, die sinnvollerweise branchennah sind, um Google auch die Texte und Keywords zu liefern, die von der Suchmaschinen als „relevant“ eingestuft werden. Die wenigstens zwei neuen Texte pro Woche und entsprechende Verlinkungen sollten dann dafür sorgen, dass ein organisch wachsender Content Google motiviert, einen Platz auf der Startseite freiräumt. Das nennt man dann Suchmaschinenoptimierung.

Heike Laukat, geschäftsführende Gesellschafterin Capisol GmbH