Bayerns Immobilienmarkt auf Wachstumskurs

02.11.2017

In den vergangen zehn Jahren hat die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen in den bayerischen Großstädten deutlich zugenommen. Besonders in Ingolstadt wurden auch viele neue Wohnungen gebaut. Auch in den fränkischen Städten ist die Entwicklung positiv.

Das Wohnungsunternehmen ACCENTRO hat bereits zum zehnten Mal einen Wohneigentums-Report veröffentlicht. Dafür wurden 82 Märkte unter die Lupe genommen, darunter auch die acht bayerischen Großstädte. Die bayerischen Märkte haben ohne Ausnahme zwischen 2006 und 2016 eine deutliche positive Entwicklung genommen. So wurden alleine in München im vergangen Jahr ca. 11.000 Eigentumswohnungen verkauft, 3 % mehr als im Vorjahr. Zum Vergleich: In Hamburg, das ca. 400.000 Einwohner mehr hat, wurden im vergangen Jahr nur ca. 7.200 Eigentumswohnungen verkauft.

München ist sowohl nach Umsatz als auch nach Anzahl der zweitgrößte Markt Deutschlands. "Wie schon 2006 verzeichnet München auch 2016 die höchsten Kauf- und Verkaufspreise Deutschlands bei Wohnimmobiliendeals. Das resultiert aus der stark steigenden Einwohnerzahl, der deutlich überdurchschnittlichen Kaufkraft und der niedrigen Arbeitslosigkeit in der Isarmetropole", kommentiert Jacopo Mingazzini, Vorstand der ACCENTRO Real Estate AG. Laut ACCENTRO-Wohneigentums-Report verdoppelte sich der durchschnittliche Umsatz pro Transaktion innerhalb von zehn Jahren: von ca. 209.000 Euro auf ca. 422.000 Euro. "Bei den Verkaufspreisen bleibt München unangefochten die Nummer eins am deutschen Wohneigentumsmarkt. Die prominente Erfolgsgeschichte des Berliner Marktes lässt zuweilen womöglich vergessen, dass in der Bundeshauptstadt auch nach dem kräftigen Preisanstieg der vergangenen Jahre ein Verkauf im Schnitt nur 250.215 Euro erzielt", sagt Mingazzini.

Auch andere Städte mit hohem Wachstum

Auch die ebenfalls im Report untersuchten Märkte Ingolstadt, Regensburg, Fürth, Nürnberg, Erlangen, Würzburg und Augsburg wiesen sowohl bei Umsatz als auch bei Anzahl der Transaktionen deutliche Wachstumszahlen vor. So haben alle acht untersuchten bayerischen Städte in den vergangen zehn Jahren Preisanstiege von mindestens 60 % erlebt und liegen damit in der oberen Hälfte der 82 erfassten Städte. In Erlangen, Ingolstadt und Regensburg verdoppelten sich in diesem Zeitraum die Preise, sodass diese drei Städte in den Top 20 und damit noch vor Standorten wie Hamburg liegen.

In Bayern wird gebaut

Der ACCENTRO-Wohneigentums-Report zeigt auch, dass die bayerischen Standorte speziell im Neubausegment für Anleger und Eigennutzer attraktiv sind. So befinden sich gleich sechs Städte aus dem südöstlichsten Bundesland bei der Transaktionszahl von Neubauwohnungen in den Top 20 deutschlandweit und alle acht Städte sind in den Top 40. Besonders stark war der Zuwachs in Ingolstadt, wo 2016 332 % mehr Eigentumswohnungen verkauft wurden als noch zehn Jahre zuvor. Etwas moderater verlief die Entwicklung in Franken: In Würzburg nahmen die Transaktionen von Eigentumswohnungen um 139 %, in Nürnberg um 44 % gegenüber 2006 zu.

Bayern sind kauffreudig

Im Norden des Freistaates liegt jedoch die Stadt, wo relativ die meisten Eigentumswohnungen gekauft wurden: In Fürth wechselten pro 1.000 Einwohner 8,63 Eigentumswohnungen den Besitzer. Insgesamt befinden sich gleich  sechs bayerische Großstädte in den Top 10 und alle acht sogar in den Top 20.

Auch Entwicklung der Transaktionszahl relativ zur Einwohnerzahl entwickelte sich positiv. Auch hier hat der Norden Bayerns die Nase vorn: In Würzburg betrug der Anstieg innerhalb von zehn Jahren 53 %. Dahinter folgt mit Fürth eine weitere fränkische Stadt. Diese muss sich den zweiten Platz in dieser Statistik jedoch mit Ingolstadt teilen (jeweils 40 %).

Entwicklung von Fundamentaldaten getragen

Der bayerische Wohneigentumsmarkt profitiert von den überdurchschnittlich robusten wirtschaftlichen und demografischen Fundamentaldaten des Freistaates. So sank analog zum Bundestrend die Arbeitslosigkeit in den bayerischen Großstädten in den letzten zehn Jahren deutlich, allerdings meist von einem signifikant geringeren Anfangsniveau. Deshalb liege die bayerischen Städte mit einer Erwerbslosenquote zwischen 3 % und 6,1 % alle unter den Werten von Berlin (9,2 %) und Hamburg (6,7 %).

Außerdem übertrifft in allen acht Städten die durchschnittliche Kaufkraft den deutschlandweiten Mittelwert teils deutlich. So beträgt die Kaufkraft in Würzburg ca. 103 % des Bundesdurchschnittes, in München sogar 134 %.

Die gute wirtschaftliche Entwicklung lässt auch die Bevölkerung der bayerischen Großstädte wachsen: Die Einwohnerzahlen von sieben Städten haben seit 2006 mindestens im fünfstelligen Bereich zugenommen. Besonders stark war der Anstieg in München, wo 20 % mehr Menschen leben als 2006. Einzige Ausnahme ist Würzburg, wo die Einwohnerzahl in den letzten zehn Jahren um 4,7 % abnahm. Jedoch hängt das vor allem mit der ersten Hälfte des Zeitraums zusammen, denn seit 2012 hat die Bevölkerung wieder um 3,2 % zugenommen. (ahu)

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