Bayerische wehrt sich gegen „Pseudo-Studie“ von BdV

14.07.2020

Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgruppe die Bayerische / Foto: © Die Bayerische

Der Bund der Versicherten (BdV) und die Versicherungsbranche stehen nicht gerade im Verdacht, beste Freunde zu werden. Eine aktuelle Studie der Verbraucherschutzorganisation spricht u.a. bei der Versicherungsgruppe die Bayerische von Problemen – diese wehrt sich dagegen deutlich.

Mehr als 20 deutsche Lebensversicherer haben mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen. Zu diesem Schluss kommt der BdV nach einer Auswertung der Solvenzberichte der LV-Anbieter. Zu den Lebensversicherern mit massiven finanziellen Problemen gehört auch die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G., die Leben-Tochter der Versicherungsgruppe die Bayerische – und die wehrt sich deutlich gegen die BdV-Behauptungen: So zieht der Münchner Versicherer in einer Pressemittelung die Aussagekraft der Untersuchung in Zweifel und spricht von einer „Pseudo-Studie“, die unwahre Ergebnisse liefere, weil Zahlen grob fahrlässig interpretiert und falsche Schlussfolgerungen gezogen würden. So würden die Solvenzquoten allein kein vollständiges Bild über die Finanzkraft eines Lebensversicherers erlauben, obwohl dies in der Studie suggeriert werde. So seien auch die Verzinsung der Sicherungsvermögens und die aufgebauten stillen Reserven sowie der sehr wichtige Aufbau der Zinszusatzreserve integraler Bestandteil der Finanzstärke.

Als Gegenargumente führt der Münchner Versicherer zudem an, dass mehrere unabhängige Ratingagenturen der Neuen Bayerischen Beamten Lebensversicherung a.G. Bestnoten erteilt haben, die Bayerische überdurchschnittlich wächst und im vergangenen Jahr sogar das beste Jahr der Unternehmensgeschichte verzeichnete. Zudem hat die Leben-Tochter seit einem Jahr zusätzliche Sicherungsmittel von 1 Mrd. Euro aufgebaut und ihr Eigenkapital in dieser Zeit um über 150 % gesteigert. Auch die weit über 100 % liegenden Solvency-II-Quoten ihrer Gesellschaften würden die finanzielle Stabilität des Unternehmens verdeutlichen. Die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. habe zudem in den letzten achten Jahren eine Nettorendite von 4,8 % erzielt und liege damit im Spitzenfeld des Marktes. Im gleichen Zeitraum seien zudem die Bewertungsreserven auf über 15 % der Kapitalanlagen ausgebaut worden und haben die Zinszusatzreserve im Gegensatz zum Markt nahezu ausfinanziert. Insgesamt seien die Erfolgsaussichten der Bayerischen Beamten Lebensversicherung a.G. deutlich besser als die für viele andere Lebensversicherer.

„Durch diese fehlerhafte Studie sehen wir uns absurden Unterstellungen ausgesetzt, die unsere Kunden verunsichern und geschäftsschädigend sein können“, empört sich Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen. „Dagegen wehren wir uns entschieden und prüfen rechtliche Schritte.“

Rückendeckung erhält der Münchner Versicherer auch vom GDV, der in einer Stellungnahme die Behauptungen der „fragwürdigen Untersuchung“ beanstandete. (ahu)