Barings: Starke Währung stützt Inlandsverbrauch in China

07.02.2013

Der chinesische Aktienmarkt hat allerdings trotz der überdurchschnittlich guten Aussichten für das Wirtschaftswachstum im bisherigen Jahresverlauf eine enttäuschende Entwicklung gezeigt. Dabei haben auch Bedenken über die von den Behörden ergriffenen Maßnahmen zur Verhinderung einer konjunkturellen Überhitzung eine Rolle gespielt. Ein Kommentar von Barings zu diesem Thema.

(fw/ah) "Anfang des Frühjahrs begann die Zentralbank in Reaktion auf klare Anzeichen für einen kräftigen Aufschwung im verarbeitenden Gewerbe, eine Erholung der Exportwirtschaft, steigende Rohstoffpreise und einen deutlichen Anstieg der Anlagekurse damit, ihre extrem lockere Geldpolitik wieder etwas zu straffen. Da die chinesische Volkswirtschaft eine besonders stark ausgeprägte V-förmige Erholung zeigte, ergriffen die Behörden diverse Maßnahmen zur Drosselung des Konjunkturmotors. So ließen sie unter anderem eine Neubewertung der Währung zu, nahmen Anpassungen bezüglich der Mindestreserveanforderungen für Banken vor und erließen neue Bestimmungen, um den überhitzten Immobilienmarkt abzukühlen. Es besteht jedoch durchaus Grund zum Optimismus. Wir halten die Bedenken bezüglich einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft für überzogen und sind vielmehr überzeugt, dass es den politischen Entscheidungsträgern gelingen wird, eine relativ sanfte Landung zu bewerkstelligen. Zudem durchläuft die chinesische Wirtschaft derzeit einen strukturellen Wandel in Richtung einer stärkeren Konsumorientierung.

Vor diesem Hintergrund halten wir die Entscheidung, statt einer Koppelung an den US-Dollar ein Managed Float-System mit Bindung an einen Währungskorb voranzutreiben, für einen Schritt in die richtige Richtung. Eine stärkere Währung wird den Inlandsverbrauch dank einer Stärkung der internationalen Kaufkraft der chinesischen Verbraucher ankurbeln. Darüber hinaus dürfte so der mit dem Import von Gütern in Verbindung stehende Inflationsdruck in Schach gehalten werden, was die Wahrscheinlichkeit einer drastischen geldpolitischen Straffung verringert. Bei chinesischen Titeln setzen wir besonders auf führende Akteure im Konsumgüterbereich wie Belle International sowie Unternehmen, die vom Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in China profitieren dürften.

Aufgrund überzeugender Bewertungskennzahlen und zahlreicher attraktiver Gelegenheiten zur Anlage in Unternehmen mit langfristigem Wachstumspotenzial gewichten wir China weiterhin am stärksten über."

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