Barings: Rezession rückt näher

07.02.2013

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Die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben gemäß der Einschätzung des Multi-Asset-Teams von Baring Asset Management (Barings) volatil. Barings behält seine äußerst vorsichtige Haltung gegenüber der globalen Makrowirtschaft bei.

(fw/ah) Percival Stanion, Head of Asset Allocation von Barings, erläutert: "In Europa und Großbritannien lässt sich eine Rezession sicherlich nicht mehr abwenden; falls sie noch nicht eingesetzt haben sollte, wird es in wenigen Wochen so weit sein. Sogar in den USA verhält sich das Wachstum weiterhin schleppend, der Immobilienmarkt entwickelt sich erneut rückläufig, und es ist in den kommenden Monaten damit zu rechnen, dass das europäische Negativszenario den US-Markt beeinträchtigt. China und der Emerging Markets-Sektor müssen sich auf einen deutlichen Rückgang im Exportgeschäft einstellen sowie auf eine deutliche Verknappung der Kreditvergabe, da der europäische Bankensektor seine Bilanzen schmälert. Noch verfügen diese Staaten über den Luxus politischer Tools, mit denen die Entwicklung im weiteren Verlauf des Jahres 2012 umgekehrt werden könnte; kurzfristig wird sich jedoch auch hier das Wachstum spürbar verlangsamen. Die Nachricht über eine Reduzierung der Reserveanforderungen durch die chinesische Zentralbank ist insoweit hilfreich, da die chinesischen Behörden ein Nachlassen des Inflationsdrucks erkannt haben. Die Bekanntgabe einer stärkeren Zusammenarbeit im Interbankengeschäft auf beiden Seiten des Atlantiks ist gleichermaßen hilfreich, da wir am europäischen Bankensektor in den vergangenen Monaten hinsichtlich seiner Refinanzierung, insbesondere in Bezug auf die Verbindlichkeiten in US-Dollar, zunehmend Spannungen beobachtet haben. Inwieweit diese jüngsten Maßnahmen den Banken die Aufnahme neuer Kredite ermöglichen und einen positiven Beitrag zur Erholung der Wirtschaft leisten, bleibt abzuwarten; sie sollten jedoch dafür sorgen, dass die schlimmsten Szenarien ausbleiben."

Insbesondere bleibt gemäß Barings die Situation in Europa weiterhin ungewiss, da einige Länder aufgrund der geldpolitischen Zwänge, die den Regierungen der Peripheriestaaten auferlegt wurden, nicht in der Lage sind, sich aus der Rezession zu befreien. Die Ausweitung der Bilanzen der öffentlichen Hand, eine häufig ergriffene Maßnahme, um einer Rezession entgegenzuwirken, ebenso wie geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, Steuersenkungen und ein Anstieg der Regierungsausgaben, um das Wachstum anzukurbeln, sind hier nicht gestattet."

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