AXA IM: Eurokrise manifestiert sich in den Köpfen

07.02.2013

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Die Eurokrise und sinkende Unternehmensgewinne sind nach Einschätzung von AXA Investment Managers Parameter, die derzeit auf den Aktienmärkten nicht unterschätzt werden dürfen. Dies geht aus einem aktuellen Marktkommentar hervor.

(fw/ah) "Aktuell liegen die Zahlen nach wie vor bei einem Gewinnwachstum von plus zehn Prozent für 2012. Dieser Wert wird sich nach unserer Einschätzung bis zum Jahresende nicht halten. Wir gehen davon aus, dass er sich wohl eher bei minus fünf einpendelt", sagt AXA IM Investmentstratege Franz Wenzel.

Emerging Markets sind ein weiterhin wichtiges Thema. Aktien aus Schwellenländern, insbesondere Asien, bilden für AXA Investment Managers eine gute Anlage. Hier sieht Wenzel zwar einen zyklischen Abschwung, dieser falle jedoch moderater aus als in anderen Regionen. Auch die Zentralbanken, insbesondere die chinesische, sind nach wie vor sehr aktiv. Vor diesem Hintergrund wirke die Geldpolitik in ihren Wirkmechanismen positiver als in anderen Ländern.

Der kürzlich verabschiedete Sparplan Spaniens ist laut Wenzel eine vernünftige Lösung. In Anbetracht des gegenwärtigen spanischen Budgetdefizits sei es kaum vorstellbar, dass sich das Land tatsächlich von seiner Schuldenlast befreie. Ausgehend von einer dreiprozentigen Rezession in diesem Jahr und einem nullprozentigen Wachstum für 2013 würden die Schuldenlast und damit auch die Zinsbelastung viel eher steigen. Demgegenüber stehen die Maßnahmen des massiven Sparprogramms, die dem Staat durch Steuererhöhungen und Kürzungen in den nächsten zweieinhalb Jahren 65 Milliarden Euro einbringen sollen. "Dadurch sollte das Vertrauen in die Finanzmärkte wieder ein Stück zurückkehren. Da wir hier aber noch ganz am Anfang stehen, wird die Unsicherheit in den nächsten Monaten nach wie vor bestehen bleiben", so Wenzel.

Deutschland verliere inzwischen langsam an Dynamik und Wenzel rechnet damit, dass die Wirtschaftsleistung der Eurozone 2012 um rund 0,2 Prozent sinken wird. "Sollte sich das weiter fortsetzen, könnte die Rezession in der Eurozone auch bei 0,3 oder 0,4 Prozent liegen. Da sich diese aber derzeit auch in den kleineren südlichen Ländern, wie zum Beispiel Portugal, auf einem niedrigen Niveau stabilisiert, gehen wir weiterhin von einer leichten Rezession von 0,2 Prozent aus", so Wenzel. "Der Eurokollaps ist für uns kein Thema. Wir sehen es eher als eine konjunkturzyklische Euroschwäche."

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