Assekuranz kauft Digitalisierungs-Talente

11.01.2017

Die Assekuranz schaut im digitalen Business nicht mehr zu, sondern investiert © adam121 - Fotolia.com

Lange Zeit hat die Assekuranz beobachtet was Black Rock und Google in der digitalen Welt an Investitionen vornehmen. Jetzt investieren Allianz, W&W, ERGO und nun auch die Helvetia.

Per Anfang 2017 lanciert die Schweizer Helvetia Versicherungen einen eigenen Venture Fund für Investitionen in Start-ups. Verantwortlich hierfür ist das neu geschaffene Ressort Digital Ventures in der Unternehmensentwicklung, die zukünftig von Martin Tschopp geleitet wird.

Zur Unterstützung der Digitalisierung lanciert Helvetia Versicherungen per Anfang 2017 den Helvetia Venture Fund. Der Fund investiert systematisch in Start-ups, die zur digitalen Transformation des bestehenden Kerngeschäfts von Helvetia beitragen und gezielte Geschäftsmodell-Innovationen ermöglichen. Über die nächsten Jahre sollen über den Fund 55 Millionen Schweizer Franken in gut 25 Jungunternehmen investiert werden. Hierzu wird Helvetia eine Fondsgesellschaft in Luxemburg gründen.

Fokus auf InsurTech und Fintech mit Brückenfunktion

Der Fund verfolgt strategische und finanzielle Ziele. Er investiert zum einen in Start-ups aus dem Bereich InsurTech. Darunter werden Jungunternehmen gefasst, die in der traditionellen Wertschöpfungskette eines Versicherers tätig sind. Zum anderen investiert der Fund in versicherungsfremde Start-ups, wenn sich mit deren Geschäftsmodell eine unterstützende Brücke zum Geschäft von Helvetia schlagen lässt. Mit sämtlichen Start-ups strebt Helvetia eine operative Zusammenarbeit an. Die Investitionen erfolgen daher primär in den Ländern, in denen Helvetia aktiv ist, namentlich in der Schweiz sowie in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Spanien.

„Der Helvetia Venture Fund wird einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Strategie helvetia 20.20 leisten. Um Geschäftsmodell-Innovationen für uns nutzen zu können, wollen wir auch in entsprechende Start-ups investieren und mit ihnen operativ zusammenarbeiten“, erklärt Philipp Gmür, Group CEO von Helvetia.

Zusammenarbeit mit b-to-v

Helvetia arbeitet im Bereich Venture Capital mit der Firma b-to-v Partners AG, St.Gallen, zusammen. So profitiert der Helvetia Venture Fund vom Start-up Dealflow und der Erfahrung von b-to-v. Die Investment-Entscheide werden jedoch von Helvetia gefällt. Dies ermöglicht die nötige Agilität, schlanke Prozesse und kurze Wege bei allen Investitionsentscheiden.

Sektor zur effizienten Strategieumsetzung

Der Helvetia Venture Fund ist ein strategischer Teil des Ressorts Digital Ventures im Bereich Unternehmensentwicklung. Dieser Bereich ist neu geschaffen worden, um die Umsetzung der Strategie helvetia 20.20 effizient zu unterstützen und die unternehmensweiten Initiativen und Programme zu bündeln und voranzutreiben. Die Unternehmensentwicklung ist direkt Philipp Gmür, Group CEO von Helvetia, unterstellt. Die Führung der Unternehmensentwicklung übernimmt im Verlaufe des 1. Quartals 2017 Martin Tschopp, der neu zu Helvetia stößt.

Martin Tschopp war seit 2012 bei UBS tätig und fungierte seit 2015 als Chief Operating Officer im Asset Management Schweiz. Bei Swiss Life arbeitete der 52-Jährige von 2006 bis 2011 und hatte zuletzt die Funktion des CEO in Luxemburg inne. Seine Karriere begann er 1990 als Berater bei Andersen Consulting Schweiz, von wo er 1994 zur Boston Consulting Group wechselte; dort wurde er 2001 zum Partner gewählt. Martin Tschopp verfügt über ein Lizentiat der Universität St.Gallen, wo er Betriebswissenschaft mit Vertiefung Finanz- und Rechnungswesen studierte. (db)