Assekuranz fordert runden Tisch

07.06.2016

Uwe Laue

Dass die Sozialministerin Andrea Nahles die deutsche Assekuranz nicht mag ist bekannt. Dessen ungeachtet schlägt die Branche einen runden Tisch zur Altersvorsorge und Rentenreform vor.

2016-06-08 (fw/db) Für Aufgeregtheit und Aktionismus ist die deutsche Sozialpolitik denkbar schlecht geeignet, warnt Uwe Laue, Vorsitzender der Vorstände der Debeka Versicherungen im Gespräch mit dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA), das gelte insbesondere für die Rentenreform und die Altersvorsorge. Der CEO und Vorstandsvorsitzende der Debeka aus Koblenz schlägt einen Runden Tisch vor, an dem alle relevanten Akteure, die beim Thema Altersvorsorge Verantwortung übernehmen, berücksichtigt werden. „Wir brauchen ein Gesamtkonzept, wie wir das Drei-Säulen-System der Alterssicherung dauerhaft tragfähig machen wollen. Derzeit diskutieren wir, wie die betriebliche Altersvorsorge vorangetrieben werden soll. Im Weiteren sollte aber auch die dritte Säule stärker thematisiert werden. Fundament einer nachhaltigen Rentenpolitik ist ein breiter Konsens“, fordert Versicherungsmanager Laue. Assekuranz-Vorstand Laue fordert damit die Politik auf, wieder an eine bewährte Gepflogenheit anzuknüpfen und Rentenreformen nicht dem Streit von Regierung und Opposition zu überlassen, sondern nach Verständigung für solch weitreichende Entscheidungen zu suchen. Der von Laue vorgeschlagene Runde Tisch solle vernünftige Weichenstellungen in der nächsten Legislaturperiode ermöglichen. „Ich wünsche mir eine unaufgeregte, an der Sache orientierte Diskussion. Das sind wir den Menschen schuldig“, erklärt der Debeka-Chef gegenüber dem DIA. Angesichts der Forderungen verschiedener Politiker nach Abwicklung der Riester-Rente und Einstellung der staatlichen Förderung für die private Altersvorsorge baut Uwe Laue auf die Kraft der Vernunft. „Die Zulagen haben ohne jeden Zweifel einen erheblichen Fördereffekt für die sozialpolitisch wichtigen Zielgruppen. Zur steuerlichen Behandlung sage ich nur: Wer die volle nachgelagerte Besteuerung will, muss vorn die Beiträge freistellen“, kommentiert Laue die Äußerungen von CSU-Chef Horst Seehofer und Forderungen aus der Partei Die Grünen. Dietmar Braun