Allianz bald mit Billion Euro Bilanz?

28.09.2016

Die Allianz SE ist nicht nur Marktführer, sondern verfügt über Top-Ratings © Robert Kneschke - Fotolia.com

Die globale Rating-Agentur Fitch gab ihr aktuelles Rating für die Allianz SE und alle deren Töchter, sowie die Anleihen der Allianz bekannt. Der Ausblick aller Ratings ist stabil, die Allianz ist grundsolide.

Die globale Agentur Fitch Ratings hat das 'AA' Finanzstärkerating (IFS) und das 'AA-' Emittenten-Ausfallrating (IDR) der Allianz SE bestätigt. Gleichzeitig wurden von Fitch die 'AA' Finanzstärkeratings der Gruppe und aller Allianz-Tochterunternehmen bestätigt. Der Ausblick sämtlicher Ratings ist stabil.

Allianz SE ist solide und rentabel

Die Bestätigung spiegelt die solide technische Rentabilität, die starke konsolidierte Kapitalposition der Gruppe, die weitreichende Diversifizierung – sowohl geographisch als auch nach Produktlinien - und die solide Marktposition in ihren Kernmärkten wider. Außerdem profitieren die Ratings der Gruppe von der insgesamt guten Bonität der Kapitalanlagen. Dem stehen eine derzeit unter Druck stehende Ertragslage bei der Asset Management Tochtergesellschaft PIMCO sowie eine mittelfristig schwierige Marktlage für Lebensversicherungen in einigen Märkten gegenüber, in denen die Allianz aktiv ist.

Auf Basis der Zahlen für 2015 erreichte Allianz in PRISM, Fitchs faktorbasierten Kapitalmodell, das Resultat „sehr stark“. Die Agentur sieht die Kapitalausstattung des Konzerns als unterstützend für die vergebenen Ratings an.

Die starke Kernkapitalausstattung der Gruppe konnte auch zum Ende des ersten Halbjahres 2016 gut gehalten werden. Das Eigenkapital betrug Ende Juni 2016 67,7 Milliarden Euro (Ende 2015: 63,1 Mrd. Euro) und die Solvency II-Kapitalquote erreichte 186 Prozent (Ende 2015: 200 Prozent).

Das operative Ergebnis ging im ersten Halbjahr 2016 um zehn Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zurück (Vorjahr: 5.7 Mrd. Euro). Der Hauptgrund für den Rückgang war das 16% schwächere operative Ergebnis der Schaden/Unfallversicherung, die durch stärkere Schadenbelastungen aus Naturkatastrophen belastet war und im Jahresvergleich unter einem positiven Einmaleffekt im Vorjahr litt.

Die Schaden/Kostenquote erhöhte sich von 94,1 auf 94,9 Prozent. Der Jahresüberschuss im ersten Halbjahr 2016 sank um 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Der Allianz kommt im gegenwärtigen Umfeld ihre starke Position in der Schaden/Unfallversicherung zugute, trotz des kurzfristigen Ergebnisrückgangs im ersten Halbjahr 2016. Im Gegensatz zur Lebensversicherung können hier die niedrigen Kapitalanlagerenditen durch höhere Zeichnungsdisziplin und stärkere versicherungstechnische Erträge teilweise kompensiert werden.

Während 2015 und dem ersten Halbjahr 2016 kam es zu weiteren Abflüssen des von PIMCO verwalteten Vermögens. Allerdings hat der Bestand an für Dritte verwalteten Vermögens am Ende des ersten Halbjahres 2016 fast wieder das Niveau von Ende 2014 erreicht, gestützt durch Zuflüsse bei anderen Vermögensverwaltern der Allianz-Gruppe und durch vorteilhafte Wechselkursveränderungen. Es scheint, dass das PIMCO-Franchise nicht dauerhaft geschädigt wurde und Allianz seine starke Position im Asset Management-Geschäft halten kann.

Allianz nähert sich der Billion in der Bilanz

Allianz ist eine der größten Versicherungsgruppen in Europa. Zum Jahresende 2015 betrugen die IFRS-Bruttobeiträge 77 Milliarden Euro und die Bilanzsumme 849 Milliarden Euro Die Gruppe verfügt über eine starke Geschäftsposition und ist in der Schaden- und Unfallversicherung, in der Lebens- und Krankenversicherung sowie im Asset Management aktiv. (db)