Ärzte sind an Shopping-Centern interessiert

07.09.2020

Foto: © Syda Productions - stock.adobe.com

Wenn ein Arzt in einem Einkaufszentrum seine Praxis hat, besteht für seine Patienten die Möglichkeit, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Diese Option wird offenbar auch von vielen Ärzten geschätzt, wie eine Umfrage von Commerz-Real zeigt. Dabei wird auch deutlich, worauf es den Ärzten bei der Wahl des Standortes ankommt.

Viele Arztpraxen befinden sich in Wohnhäusern oder in Ärztehäusern. Jedoch könnte sich das durchaus bald ändern, wie eine Umfrage des des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Commerz Real zeigt. In dieser  gab von den 200 Befragten jeder zehnte an, innerhalb der nächsten 24 Monate einen Praxisumzug zu planen, 44,2 % aller Befragten können sich vorstellen, mit ihrer Praxis in ein Shopping-Center oder Geschäftshaus zu ziehen. Hochgerechnet auf die insgesamt 116.3000 niedergelassenen Ärzte, die es laut Ärztestatistik der Bundesärztekammer Ende vergangenen Jahres gab, können demnach knapp  13.000 Ärzte an einer neuen Praxis interessiert sein, ca. 51.400 könnten sich vorstellen, ihre Praxis in ein Shopping Center oder in Geschäftshäuser zu verlegen. „Das bestätigt unsere Strategie, verstärkt Ärzte und medizinische Services als Mieter in unseren Centern zu gewinnen“, so Jens Böhnlein, Global Head of Asset Management bei der Commerz Real.

Wie für alle Entscheidungen im Bereich der Immobilie, so sind auch für Ärzte die drei Worte „Lage, Lage, Lage“ die wichtigsten Kriterien bei der Wahl des Praxisstandortes. So gaben 42,8 % der Befragten an, dass für sie hierbei das Patienten-Einzugsgebiet und die Erreichbarkeit der Praxis eine entscheidende Rolle spielen, für 26,5 % der Befragten kommt es auf eine repräsentative Lage an, 25,9 % wollen Fühlungsvorteile durch die Nähe zu anderen medizinischen Einrichtungen. Logischerweise spielen auch finanzielle Überlegungen eine wichtige Rolle bei der Wahl des Praxisstandortes: So kommt es für 32,2 % auf den Mietpreis im Verhältnis zur Fläche an. Der absolute Mietpreis spielt hingegen nur für 12,4 % der Befragten eine Rolle. Sogar die Architektur des Gebäudes ist wichtiger (15,7 %), als die Summe, die jeden Monat für die Nutzung der Praxis gezahlt werden muss. Eine flexible Flächennutzung wird von 17,5 % der Befragten als wichtiges Kriterium angesehen. (ahu)