2+ für Investment in kluge Köpfe

11.03.2019

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„Eine Investition in Bildung bringt immer noch die besten Zinsen“, wusste schon im 18. Jahrhundert Benjamin Franklin. Die Brain Capital Gruppe bietet Investoren die Möglichkeit, mit einer Investition in Bildung auch monetäre Zinsen zu erzielen. Der Wertpapieranalyst Philip Nerb hat das Angebot Sechste Brain Capital GmbH geratet.

Bei der Sechste Brain Capital GmbH  können Anleger mittels eines Genussrechts in die Studentenfinanzierung investieren. So werden über das Anlegerkapital Einzeldarlehen an Studenten vergeben. Neben Darlehen für Studiengebühren können auch Lebenshaltungskosten finanziert werden. Die maximale Darlehenshöhe beträgt bis 100.000 Euro und kann ratierlich oder als Einmalsumme ausgezahlt werden. Bevor er ein Darlehen erhält, durchläuft der Aspirant einen dreistufigen Auswahlprozess, wobei die letzten beiden Ebenen von der Brain Capital verantwortet werden. Philip Nerb hält den Auswahlprozess für fraglich, wenn beispielsweise die soziale Kompetenz des Bewerbers relevant sein soll. Mit der Auswahl sollen Anwärter gefunden werden, die mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ihr Studium abschließen und anschließend eine Arbeitstelle mit über einem Mindestjahresverdienst finden, die die Rückzahlung der Finanzierung ermöglicht. Das Darlehen kann innerhalb von 20 Jahren zurückgezahlt werden, im Durchschnitt liegt die Rückzahlungsdauer bei 12 Jahren. Die Rückzahlungsquote soll bei maximal 10 % des Jahreseinkommens liegen, bei gewünschten höheren Rückzahlungen sind auch Sonderkonditionen möglich.

Im Gegensatz zu anderen klassischen Studienkrediten unterscheidet sich das Konzept von Brain Capital durch einen stringent partnerschaftlichen Ansatz: Wenn der Finanzierungsnehmer tilgen kann, muss er dies auch tun. Wenn er jedoch aufgrund von Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit oder Tod oder aufgrund von freiwilligen Entscheidungen wie Teilzeit nicht tilgen kann, so entfällt laut Brain Capital die Verpflichtung.

Die Rückzahlung der Finanzierung ist bei der doppelten Summe oder einer Verzinsung nicht höher als 14 % p.a. gedeckelt. Wenn die prognostizierten 6 % p.a. Rendite für den Genussrechtszeichner zu Grunde, wäre damit ein großer Risikopuffer gegeben. Es wird mit einer Ausfallquote von 5 % kalkuliert, die tatsächliche Ausfallquote liegt aber mit 1 % deutlich darunter.

Bei der Anlage handelt es sich um ein Genussrecht mit qualifiziertem Rangrücktritt. Da der Investor umfassend am Unternehmenserfolg partizipiert, wird das Darlehen als Fremdkapital gewertet. Die Emittentin plant, in gleicher Höhe ein Bankdarlehen aufzunehmen, das vorrangig aus den Einnahmen zu bedienen ist. Die Berechenbarkeit der gesamten Konzeption ist hoch, da die Eckdaten für das Bankdarlehen bekannt sind.

Der Anleger zahlt seine Einlage von mindestens 10.000 Euro in zwei Tranchen. Das Genussrecht hat eine Laufzeit von 16 Jahren. Die anfänglichen Weichkosten von 9 % bezeichnet Philip Nerb als akzeptabel. Als hoch empfindet er hingegen die laufenden Kosten auf Verwaltungsebene, die 4  % p. a. betragen.

Da die ersten Auszahlungen ab Mai 2025 erfolgen, bestünde für die Studienabgänger genug Zeit, den Rückzahlungszyklus zu beginnen.

Als Risikofaktor bezeichnet Nerb die hohe Abhängigkeit vom Marktumfeld. So könnt e ein Rückgang der Nachfrage nach qualifiziertem Personal sich negativ auf das Genussrecht auswirken. (ahu)

Die ausführliche Analyse finden Sie hier WA-BrainCapital-Nachrang-eb