1:0 zur Halbzeit

09.07.2014

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Am Sonntag steigt das große WM-Finale in Brasilien. Deutschland gegen Argentinien. Die Neuauflage des WM-Finals 1990. Damals ging Deutschland als Sieger vom Platz. Wir haben nun die Favoritenrolle. Die Börsenentwicklung im ersten Halbjahr spricht ein anderes Bild.

(fw/ah) Beide Mannschaften standen sich bis dato 20-mal gegenüber und die bisherige Bilanz fällt zu Gunsten der Südamerikaner aus. Bei den letzten großen Turnieren gab es aber immer Siege für die deutsche Mannschaft, zuletzt im Viertelfinale bei der WM 2010. Nach dem 7:1 im Halbfinale gegen den Gastgeber Brasilien geht die überwiegende Mehrheit hierzulande davon aus, dass „wir" es packen. Jogis Truppe muss den Pokal holen.

1:0 zur Halbzeit? Das bezieht sich auf die Entwicklung der Aktienbörsen im ersten Halbjahr 2014. Hier hat der argentinische Aktienindex Merval eindeutig die Nase vorn. Den Titel Sommermeister unter den globalen Aktienindizes hat der argentinische Merval-Index mit einem Plus von gut 50 % erreicht. Dahinter folgen die Aktienmärkte der Ukraine und von Dubai mit Zugewinnen von gut 30 %.

In Europa erzielte der italienische FTSE-MIB mit 15 % die größten Gewinne, der deutsche Aktienindex DAX schaffte „nur" ein Plus von knapp 5 % in den ersten sechs Monaten.

Die Börse ist schon verrückt, zumal Argentinien wirtschaftlich am Abgrund steht.

Die Hedgefonds NML Capital und Aurelius bestehen auf der vollständigen Rückzahlung alter Schulden in Höhe von 1,5 Mrd. Dollar; Argentinien will nur einen Teil erstatten und beruft sich dabei auf einen Kompromiss mit mehr als 90 % seiner Gläubiger nach der spektakulären Staatspleite um die Jahrtausendwende. Die Hedgefonds wollen den damaligen Schuldenschnitt jedoch nicht akzeptieren und prozessieren daher seit Jahren gegen das Land.

Darüber hinaus ist das Inflationsgespenst wieder zurück. Im vergangenen Jahr betrug die Inflation circa 30 %; für 2014 gehen die Prognosen mit einer Teuerung von bis zu 40 % aus.

Keine rosigen Aussichten …

Deutschland im Gegenzug gilt nach wie vor als Wachstumslokomotive Europas …