Zu wenige Rententhemen im Wahlkampf

19.09.2017

Im bisherigen Wahlkampf wurde das Thema "Rente" nach Meinung vieler nicht groß genug geschrieben / Foto: © Marco2811-stock.adobe.com

Nächsten Sonntag wählt Deutschland ein neues Parlament und der Wahlkampf befindet sich längst auf der Zielgeraden. Obwohl zwar gut die Hälfte der Wahlberechtigten bereits über 50 Jahre alt ist und das Thema Rente besonders aufgrund des demografischen Wandels für alle Generationen von großer Bedeutung ist, kam nach es nach Ansicht eines großen Teils der Bevölkerung im Wahlkampf zu kurz.

So gaben in einer Umfrage im DIA-Deutschland-Trend Vorsorge 64 % der Befragten an, dass die Parteien der Entwicklung des Rentensystems im Bundestagswahlkampf zu wenig Bedeutung beigemessen haben. Besonders ausgeprägt war die Auffassung bei den aktuellen Rentnern, denn 78 % der über 65-jährigen vertraten diese Meinung, während es bei den unter 25-jährigen nur 46 % waren. „Damit wünscht sich gerade jene Gruppe, für die längst alle Weichen gestellt sind, mehr Aufmerksamkeit der Politik für das Rentensystem. Für die Jüngeren, die darauf weniger Wert legen, haben politische Entscheidungen aber weit größeren Einfluss auf die künftige Alterssicherung“, kommentiert DIA-Sprecher Klaus Morgenstern dieses Umfrageergebnis.

Welche Wähler wünschten sich mehr Rententhemen?

Auch wenn sich AfD und Linkspartei in völlig entgegengesetzten politischen Spektren belegen, haben sie doch eins gemein: Ihre Wähler hätten sich mehr Rententhemen im Wahlkampf gewünscht. Besonders bei den Wählern der AfD war diese Meinung häufig anzutreffen (92 %), bei Wählern der Linkspartei etwas weniger (81 %). Unions-Wähler waren am seltensten der Meinung, dass dem Thema Rente im Wahlkampf mehr Aufmerksamkeit hätte gewidmet werden müssen. „Das verwundert nicht, schließlich hat die CDU in ihrem Wahlprogramm kaum eine konkrete Forderung zur Rentenpolitik, sondern will nach der Wahl eine große parteienübergreifende Reformkommission ins Leben rufen, um die weiteren Reformen nach 2030 zu entwerfen“, erläutertet Morgenstern.

Wenig verwunderlich stimmen 61 % der Unions-Wähler diesem Vorhaben zu. Damit liegen sie deutlich über den Durchschnitt, denn nur 36 % aller Wähler finden diese Idee gut, während 28 % sie ablehnen und fast ebenso viele keine Meinung dazu haben. Außer den FDP-Wählern finden Wähler aller Parteien mehrheitlich, dass der Verzicht auf konkrete Festlegung im CDU-Wahlprogramm als falsch ist. (ahu)

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