Was bringt 2017 den Währungen?

18.01.2017

Martin Arnold © ETF Securities

US-Dollar

Der starke Anstieg des US-Dollars wird nach der zu erwartenden Zinserhöhung der FED wohl erst einmal aussetzen. Aber obwohl die FED ihre Prognose für weitere Zinsanhebungen in 2017 erhöht hat, könnte sie die eigenen Erwartungen möglicherweise nicht erfüllen. Die FED will eine „Hochdruck-“Ökonomie fahren, weshalb wir erwarten, dass der US-Dollar leiden wird, da die Zentralbank an Glaubwürdigkeit in der Inflationsbekämpfung verlieren wird. Sobald die FED akzeptiert, dass sie beim Anheben der Zinsen aggressiver sein muss, denken wir, dass der US-Dollar sich - im zweiten Halbjahr 2017 - wieder erholen wird.

Britisches Pfund

Das britische Pfund hat dieses Jahr von allen Währungen der G10 Staaten am schlechtesten abgeschnitten und dabei ein 30-Jahres-Tief erreicht. Das EU Referendum hat dem Pfund einen schweren Schlag versetzt, aber die Bilanzen der Unternehmen wurden durch das fallende Pfund aufgebessert. Die Unsicherheit, welche im Umfeld des EU Referendums entstanden ist und die das Pfund stark belastet hat, wird nachlassen. Wir glauben zwar, dass das Pfund derzeit am strukturellen Tiefpunkt ist, erwarten aber noch eine gewisse Volatilität, welche die kommende Entscheidung des Supreme Courts zum Brexit begleiten wird.

Euro

Da über 70 Prozent der Eurozone (gemessen am BIP) für 2017/18 Wahlen angesetzt haben, ist anzunehmen, dass die politische Unsicherheit mögliche Zuwächse beim Euro limitieren wird. Ohne einen Katalysator, welcher die Inflation antreibt, wird die EZB voraussichtlich weiterhin auf andere Impulse zum Anregen der Wirtschaft setzen. Diese könnten ein Renditekurvenmanagement beinhalten, um den monetären Transmissionsmechanismus zu stärken, was den Euro weiter nach unten drücken sollte.

Japanischer Yen

Der japanische Yen wird Anfang 2017 davon profitieren, dass politische Unsicherheit und Sorgen bezüglich der aufgeblähten Anleihen- und Aktienmärkte zunehmen werden. Dennoch erwarten wir, dass der Yen Ende 2017 niedriger stehen wird, da japanische Investoren im Ausland nach profitableren Anlagen suchen werden.

Markteinschätzung von Martin Arnold, Director - FX & Macro Strategis bei ETF Securities