Vertrauen in Banken schwindet

22.02.2017

Die Banken haben immer mehr mit Misstrauen ihrer Kunden zu kämpfen / Foto: © Antonioguillem - fotolia.com

Eine neue Studie zeigt, dass Online-Banking immer mehr im Kommen ist. Über die klassischen Banken wird ein vernichtendes Urteil gefällt. Diese beiden Trends kommen Fintechs sehr entgegen.

Der Future of Finance Report 2017 zeigt, dass die Digitalisierung das Bankwesen verändert. So geht aus der von TransferWise, ein Online-Anbieter für Auslandsüberweisungen, und dem Marktforschungsunternehmen YouGov erstellten Studie hervor, dass fast zwei Drittel der erwachsenen Deutschen ihre Bankgeschäfte online erledigen. Hierfür werden allerdings vor allem "klassiche" digitale Geräte wie PC und Laptop verwendet, denn lediglich fünf Prozent nutzen ihr Smartphone für Online-Banking. Dies ist deutlich weniger als in anderen europäischen Ländern, denn bereits jeder achte Franzose und jeder sechste Brite erledigt seine Bankgeschäfte per Smartphone. Die Deutschen stehen den Gefahren des Online- und Mobile-Banking auch wesentlich kritischer gegenüber als ihre europäischen Mitbürger. So ist für 32 Prozent der Deutschen, aber nur für 13 Prozent der Franzosen, mangelndes Vertrauen in die Sicherheit das größte Hindernis, seine Bankgeschäfte online zu erledigen.

Schlechte Noten für Banken

Die Banken spüren immer noch die Auswirkungen der jüngsten Finanzkrise und den damit einhergehenden massiven Vertrauensverlust in die Finanzbranche. So sind nur fünf Prozent der Deutschen der Meinung, Banken würden einen guten und fairen Service bieten. Dies ist der schlechteste Wert aller europäischen Staaten. Allerdings ist auch in anderen Ländern das Vertrauen in die Banken nicht besonders ausgeprägt, denn im Land mit der höchsten Zufriedenheit, der Schweiz, ist nur jeder fünfte Befragte gut auf die Finanzinstitute zu sprechen. Wie schlecht das Image der Banken in Deutschland ist, zeigt sich an der Tatsache, dass 58 Prozent der Deutschen meinen, dass die Kreditinstitute sich nur für ihren Profit und nicht für die Interessen ihrer Kunden interessieren würden. Jeder Fünfte ist sogar derart unzufrieden mit den Banken, dass er froh wäre, nie wieder eine solche benutzen zu müssen. Dieser Wunsch scheitert allerdings offenbar häufig an der Realität, denn 92 Prozent nutzen derzeit eine klassische Bank für ihr Girokonto. Jedoch sind 68 Prozent der Verbraucher bei diesem Thema alternativen Anbietern gegenüber aufgeschlossen.

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