Sparer in ihrem Anlageverhalten verunsichert

07.02.2013

Die möglichen Folgebelastungen der Finanzkrise verunsichern die Deutschen stark. Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage über das Sparverhalten der Deutschen, die das Bielefelder Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Verbandes der Privaten Bausparkassen im Sommer 2010 zum 39. Mal erhoben hat.

(fw/ah) Das Sparmotiv "Altersvorsorge" rückt im Vergleich zum Frühjahr dieses Jahres in der Bedeutung etwas in den Hintergrund. Zwar bleibt die Vorsorge auch gegenwärtig das wichtigste Sparziel der Deutschen. Immer noch 62 Prozent der Befragten, die ihr Geld für einen bestimmten Zweck zurücklegen, geben an, privat für ihr Alter vorzusorgen. Allerdings sinkt dieser Wert im Vergleich zur Befragung im März dieses Jahres um 6 Punkte. Noch stärker ist der Einbruch bei der Frage, ob die Deutschen für "Wohneigentum" sparen: minus 8,7 Punkte im Vergleich zur Frühjahrsumfrage auf 44 Prozent. Auch das Sparmotiv "Kapitalanlage" mit jetzt 32 Prozent verliert mit minus 5,6 Punkte deutlich an Boden. Um 1,8 Punkte auf 52 Prozent gestiegen ist das Sparmotiv "Konsum/Anschaffungen".

Der gleichzeitige Rückgang dreier wichtiger Sparziele - Altersvorsorge, Wohneigentum und Kapitalanlage - ist Ausdruck einer zunehmenden Verunsicherung der Sparer. "Die Menschen sind sehr unsicher, wenn es darum geht, die möglichen Folgebelastungen der Finanzkrise abzuschätzen", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Privaten Bausparkassen, Andreas J. Zehnder.

In dieses Bild passt auch, dass die Befragten, die künftig mehr sparen wollen, "steigende Lebenshaltungskosten" als Grund anführen. Das widerspricht jedoch der wirtschaftlichen Realität in den vergangenen Monaten mit niedrigen Preissteigerungsraten. "Trotz der von einzelnen Notenbanken und Wissenschaftlern geäußerten Furcht vor einem sinkenden Preisniveau stellen sich die Menschen für die Zukunft eher auf steigende Preise mit damit einhergehenden Reallohneinbußen ein", fügte Zehnder an. "Das Schreckgespenst Inflation ist in den Köpfen der Menschen offenbar präsenter als die Furcht vor Deflation."

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