Politik beherrscht Börsenjahr 2017

23.02.2017

Phillipp van Hove / Foto: © HANSAINVEST

Das Anlagejahr 2017 steht unter dem Einfluss der Veränderungen in der Politik der Vereinigten Staaten von Amerika sowie wichtiger politischer Weichenstellungen in Europa, sind sich die Portfoliomanager der Hamburger Kapitalverwaltungsgesellschaft HANSAINVEST Hanseatische Investment-GmbH einig. Aktienstratege Philipp van Hove erwartet daher eine erhöhte Volatilität an den internationalen Börsen, sieht letztendlich aber auch die Chance auf moderat steigende Kurse vor allem in Europa. Im Rentenbereich beobachtet Fremdwährungs- und Anleihespezialist Christian Bender den Euroraum kritisch und will den Zinsvorsprung bei Dollaranlagen nutzen. Edelmetallexperte Nico Baumbach sieht das für 2017 absehbare Zinsniveau im Goldpreis bereits enthalten und betont einmal mehr die Funktion des Edelmetalls als Absicherungsinstrument in Zeiten unruhiger Kapitalmarktphasen.

Die Folgen des Machtwechsels in den USA sowie die bevorstehenden Wahlen in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland werden die Kapitalmärkte nicht unbeeindruckt lassen und auf Anlegerseite eine laufende Nachjustierung der Portfolien erfordern“, so die zusammengefasste Einschätzung der Portfoliomanager.

Aktienmärkte: Europa mit Potenzial, trotz politischer Unsicherheiten

Die europäischen Aktienmärkte könnten das Jahr 2017 mit Zuwächsen zwischen fünf und zehn Prozent beschließen, so Philipp van Hove. Der Portfoliomanager sieht allerdings wachsende politische Einflüsse, die immer wieder Unruhe in die Märkte bringen: „Aktive Managementstrategien in der Vermögensverwaltung sollten herkömmlichen Buy-and-Hold-Strategien in einem solchen Umfeld überlegen sein.“ Große Bedeutung misst van Hove auch der Präsidentschaftswahl in Frankreich zu: „Ein deutliches Votum der Franzosen gegen nationalistische und separatistische Bewegungen in Europa, würde eine schwere Last von den europäischen Börsen abschütteln.“ Für steigende Kurse bei europäischen Aktien sprechen seiner Ansicht nach vor allem die Fundamentaldaten. Van Hove zählt hierzu die sich verbessernden Konjunkturdaten, den nach wie vor starken US-Dollar, die anhaltend lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die im Vergleich zu den USA attraktivere Bewertung europäischer Unternehmen.

„Die bisherige Outperformance von US-Aktien könnte sich somit dem Ende zuneigen“, erklärt der Fondsmanager. In Nordamerika ist die Phase sinkender Zinsen beendet. Präsident Trump benötigt zudem attraktive Renditen, damit der Kapitalmarkt sein Investitionsprogramm und die avisierten Steuersenkungen auch finanziert. Gleichzeitig dürfte es für ihn eine große Herausforderung darstellen, die publikumswirksam verkündeten restriktiveren Zölle durchzusetzen, ohne der eigenen Wirtschaft damit einen spürbaren Schaden zuzufügen.

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