Ökoworld kritisiert Banken für Rüstungsfinanzierung

11.10.2016

©Konstanze Gruber fotolia.com

Die Ökoworld AG kritisiert, dass einige deutsche Banken die Rüstungsindustrie finanzieren.

Immer wieder setzt die syrische Armee im Kampf um Aleppo bunkerbrechende Waffen ein. Weil diese enorme Zerstörungskraft haben, wird ihr Einsatz von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon als Kriegsverbrechen bezeichnet. Laut Medienberichten sind die meisten bunkerbrechenden Waffen russischen Fabrikats, allerdings werden viele von ihnen auch in den USA, China und Europa hergestellt. Alfred Platow, der Vorstandsvorsitzende der ÖKOWORLD AG, äußert sich betroffen und klagt an: „Die Bunkerbrecher sind besonders grausam. Aber alle Rüstungsgüter oder auch nur Bauteile davon sind Menschenvernichter und Tötungsmaschinen. Mit der Rüstungsindustrie lassen sich hohe finanzielle Renditen erzielen. Für Deutschland spielen Rheinmetall und KMW eine große Rolle und verdienen sich eine goldene Nase mit blutigen Geschäften gegen das Menschsein."

Laut den Organisationen Facing Finance und urgewald, die sich gegen Umweltzerstörung, Korruption und kritische Waffendeals engagieren, werden Konzerne wie Rüstungskonzerne wie Rheinmetall und KMW u.a. von der Bayern LB, Commerzbank, Deutsche Bank und der HypoVereinsbank (UniCredit) finanziert. In der Studie „Die Waffen meiner Bank" schildern sie, wie deutsche Banken das Geld ihrer Kunden in die Rüstungsindustrie lenken. Der Rüstungskonzern Rheinmetall profitiert von der weltweit wachsenden Nachfrage nach Waffen und Munition. Insgesamt steigerte Rheinmetall seinen Umsatz im ersten Halbjahr 2016 um 9 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Da mutet es fast sarkastisch an, dass Rheinmetall Flüchtlingen aus Syrien eine Ausbildungsmöglichkeit bieten will.

Platow dazu weiter: „Bereits vor über einem Jahr begründete der Rheinmetall-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger das Ausbildungs- Praktikumsangebot damit, dass man einen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge leisten und der gesellschaftspolitischen Verantwortung mit einer möglichst langfristigen und dauerhaften Wirkung gerecht werden wolle. Wer Waffen liefert wird also neue Auszubildende und Praktikanten ernten, die dann wiederum für totbringenden Nachschub sorgen!? Mir will dieser Wahnsinn nicht in den Kopf. Frau Dr. Merkel und Herr Gabriel – bitte um Erklärung!" (ah)

www.oekoworld.com