Niederländische Börse profitiert vom (Wahl-)Sieg der Vernunft

16.03.2017

Marco Jansen/ Foto: © Oberbanscheidt & Cie

Die Art und Weise des Wahlsiegs des alten und vermutlich neuen niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte hat ein Zeichen gesetzt – nicht nur politisch. Der Wahlausgang ist auch für die niederländischen Unternehmen und die Börse von besonderer Bedeutung.

Zuletzt standen große Gesellschaften wie Akzo Nobel oder der niederländisch-britische Unilever Konzern im Übernahmefokus internationaler Konzerne. Hier wurde befürchtet, dass eine deutliche Verschiebung der Machtverhältnisse zu einem Abkehren von Interessenten und internationaler Investoren führen würde. Nach dem gestrigen Abend dürften sich die Marktteilnehmer hingegen wieder auf die fundamentalen Daten von Wirtschaft und Unternehmen konzentrieren.

Im Oranje-Land gibt es durchaus die eine oder andere attraktive Investmentchance zu entdecken. Post NL, eines der größten Brieflogistikunternehmen des Landes, gehört unserer Meinung nach zu diesen. Günstige Bewertung, attraktive Dividende sowie immer wieder aufflammende Übernahmefantasie sprechen für ein Investment in diesem Titel. Ebenfalls mehr als einen Blick wert ist die Aktie der DSM Groep. Die breite Aufstellung in Wachstumsmärkten gepaart mit stabilen Finanzergebnissen sind für uns die Werttreiber.

In Gesprächen mit unserer niederländischen Mandantschaft und Experten aus unserem Netzwerk jenseits der Grenze war man sich bereits im Vorfeld der Wahl einig, dass der konsequente Kurs vom Ministerpräsidenten Mark Rutte im Türkei-Konflikt sowie eine zu erwartende hohe Wahlbeteiligung deutliche Argumente für seinen Wahlgewinn seien. Dementsprechend zuversichtlich hatten wir bei unseren niederländischen Investments keine Veränderungen vorgenommen und profitieren sicher nicht nur heute von den Kursgewinnen.

Für die kommenden Wahlen in Europa sind wir ebenfalls zuversichtlich, dass im entscheidenden Moment der Wahlbürger vernünftig und die alte Börsenweisheit Bestand hat: „politische Börsen haben kurze Beine“.

Kolumne von Marco Jansen, Vermögensverwalter bei Oberbandscheidt & Cie in Kleve