MFS: Trüffelsuche!

23.04.2013

U. Hardberck - Fotolia.com

**Aktien sind das Thema 2013. Die Renditen der Bondmärkte liegen auf absehbare Zeit am Boden, da bleibt nur der Blick auf die Aktienmärkte. Doch Vorsicht, angesichts der gestiegenen Kurse in der Vergangenheit ist nun der gezielte Blick auf Einzeltitel gefragt. Das sagt **Sanjay Natarajan, Institutional Equity Portfolio Manager bei MFS Investment Management.

(fw/ah) „Die Aktienmärkte befinden sich weiter im Aufwind - und das trotz einiger fundamentaler und technischer Warnsignale. Doch die vergangenen drei Jahre haben gezeigt, dass auf hohe Kursgewinne zum Jahresbeginn stets eine Korrektur folgte. Auch wenn die Weltwirtschaft im letzten Jahr Fortschritte gemacht hat, Gegenwind für die US-Konjunktur nicht auszuschließen. Gründe sind steigende Ölpreise, automatische Haushaltskürzungen aufgrund des Sequesters und höhere Lohnsummensteuern. All dies kann den privaten Verbrauch schwächen und damit das Umsatzwachstum der Unternehmen verringern. Nach der Gläubigerbeteiligung an der Rettung Zyperns befürchten Anleger Dominoeffekte, so dass sich die Anleihe-Spreads ausgeweitet haben. Dem gegenüber stehen bessere Konjunkturindikatoren in Japan und vielleicht ein stärkeres Wachstum der Unternehmensgewinne.

Ein neuerlicher Kursanstieg auf breiter Front erfordert optimistischere Gewinnerwartungen. Zurzeit werden die Erwartungen in den meisten Ländern aber weiter zurückgenommen - allerdings nicht mehr so stark wie zuletzt. Die Ausnahme bildet Asien inklusive Japan.

Für Unternehmen in den oft vom Rohstoffexport abhängigen Emerging Markets bleibt die Lage unterdessen schwierig. Insbesondere osteuropäische Unternehmen stehen unter Druck. Sie leiden am stärksten unter dem Schuldenabbau und den Sparprogrammen in Westeuropa. Wir halten es deshalb für sinnvoll, indirekt in den Schwellenländern zu investieren - und zwar über multinationale Konzerne aus den Industrieländern. Damit die Gewinne in anderen Ländern stärker steigen, müssen unserer Ansicht nach die Umsätze oder die Margen zulegen. Oder aber die Unternehmen entschließen sich zu verstärkten Aktienrückkäufen.

Vieles spricht dafür, dass das Wachstum in den USA etwas zulegt, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte 2013. Die Gewinnmargen könnten hingegen unter Druck geraten. Dennoch bevorzugen wir weiterhin den amerikanischen Markt. In Europa sind Umsätze und Bewertungen leicht schwächer als in den USA. Und sie sind nicht mehr so attraktiv wie vor dem Beginn der Rallye im letzten Jahr.

Alles in allem raten wir davon ab, auf einen weiteren Anstieg des Gesamtmarkts (Beta) zu setzen. Stattdessen sollten Anleger eine kluge Einzelwertauswahl (Alpha) anstelle eines Engagements am Gesamtmarkt vornehmen. Angesichts der nur schwach wachsenden Weltwirtschaft würden wir weiterhin in günstig bewertete, wachsende Qualitätsunternehmen investieren, die Dividenden zahlen."

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