Jupiter AM: Inflationsgespenst bleibt

07.02.2013

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Inflationsgefahr dürfte die Anleger 2013 und darüber hinaus beschäftigen. Diese Ansicht vertritt John Chatfeild-Roberts, Chief Investment Officer von Jupiter AM, in einem aktuellen Marktkommentar.

(fw/ah) "Inflation kann für Regierungen gut sein, denn durch sie verringert sich der reale Wert der Staatsverschuldung (wie es sich die Behörden wünschen). Aber sie senkt auch den Lebensstandard der Menschen, deren Einkommen nicht vor dem Anstieg der Inflation geschützt sind. Keynes nannte es die ‚Euthanasie des Rentiers‘. Sparer sollten sich nach Meinung von John Chatfeild-Roberts, CIO und Leiter des Jupiter Independent Funds Teams bei Jupiter Asset Management, keine Illusionen über die langfristigen Auswirkungen der Inflation auf den Zustand ihrer Finanzen machen. "Aus meiner Sicht trägt der Verbraucherpreisindex (der als Inflationsindikator verwendet wird) der Inflation, wie sie von vielen Personengruppen und speziell von Rentnern tatsächlich erlebt wird, nicht hinlänglich Rechnung. Kapitalanlagen, die einen gewissen Schutz vor Preissteigerungen bieten, stellen somit eine sinnvolle Maßnahme zur Absicherung dar. Große multinationale Unternehmen mit starken Bilanzen sind nicht mehr so günstig bewertet wie früher. Vor dem Hintergrund eines schwachen Weltwirtschaftswachstums sind sie aber weiterhin widerstandsfähig. Ihre Fähigkeit, in allen Konjunkturphasen steigende Dividenden zu bieten, macht sie für Anleger, die an langfristigen Einnahmen und Inflationsschutz interessiert sind, zu einer attraktiven Option."

Hinsichtlich der Aussichten für die Märkte in diesem Jahr erklärte Chatfeild-Roberts: "2012 entwickelte sich für die Finanzmärkte erheblich besser als zu Anfang angenommen”. "Zu verdanken ist dies vor allem dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, der angesichts steigender Renditen italienischer und spanischer Staatsanleihen im Juli erklärte, ‚alles Notwendige zu tun’, um die Eurozone vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Die Anleihen- und Aktienmärkte haben sich seitdem erholt. Auch deshalb, weil die USA - die nach wie vor Wachstumsmotor des Weltwirtschaftswachstums sind - Anzeichen einer Erholung erkennen ließen. "Es ist absolut möglich, dass die derzeitige Rally anhält, wenn man davon ausgeht, dass die EZB schwächere Volkswirtschaften weiter unterstützt und die USA ihren Erholungskurs fortsetzen. In der Realität aber hat sich gegenüber vor einem Jahr nur wenig geändert und die Märkte stehen weiterhin vor verschiedenen langfristigen Herausforderungen. Das Hauptproblem ist noch immer Europa. Die gemeinsame Währung wird nur dann funktionieren, wenn Deutschland bereit ist dafür zu bezahlen - und zwar für eine sehr lange Zeit. Aber wir unterschätzen nicht das Bestreben der europäischen Politiker, das ‚Projekt Europa‘ am Leben zu erhalten - koste es, was es wolle."

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