Gute Chancen für weitere Gewinndynamik

08.11.2017

Dr. Thomas Heidel, Leitung Research Fidal AG / Foto: © Fidal AG

Bislang haben mehr als die Hälfte der S&P 500-Unternehmen (55 Prozent) ihre Zahlen für das 3. Quartal 2017 abgeliefert. Der Gewinnzuwachs lag bei 4,7 Prozent. Sechs Branchen - angeführt vom Energiesektor – wiesen eine positive Entwicklung auf.

Angetrieben von den im Vergleich zum Vorjahr deutlich höheren Ölpreisen, verzeichnete Energiesektor einen Umsatzanstieg von 20 Prozent und einen Gewinnsprung von 138 Prozent. Die exorbitante prozentuale Steigerungsrate beruht allerdings auf einem Basiseffekt, darauf, dass die Gewinne des Sektors im Vorjahr nur außergewöhnlich niedrige 4,8 Mrd. Dollar betragen haben. Aktuell sind es bisher 10,8 Mrd. Dollar.

Der Technologiesektor war mit Steigerungsraten von 14,8 Prozent der Bereich mit den zweitbesten prozentualen Gewinnsteigerungen. Besonders die Schwergewichte Intel, Amazon, Microsoft und Alphabet konnten mit starken Quartalszahlen glänzen. Überdurchschnittliche Wachstumsraten wiesen die Sektoren Immobilien (6,3 Prozent), Rohstoffe (6,1 Prozent) und Gesundheit (5,4 Prozent) auf. Fünf Bereiche mussten Ertragsrückgänge hinnehmen, Schlusslichter waren dabei die Sektoren Versorgung (minus 6,3 Prozent) und Finanzen (minus 8,2 Prozent).

Der Umsatzanstieg der S&P 500-Firmen (gemischt aus realisierten und erwarteten Werten) betrug 5,7 Prozent. Herausragend waren hier (neben dem Energiesektor) die Bereiche Rohstoffe (14,2 Prozent) und Technologie (9,2 Prozent), Umsatzeinbußen – wenn auch nur gering – erlitt der Sektor Telekom.

Spezielle Brancheneinflüsse

Wegen der Hurrikan-Sturmschäden und dem Erdbeben in Mexiko lagen die Geschäftsergebnisse der im Finanzsektor enthaltenen Versicherungswerte heftig im Minus. In der Versicherungsindustrie kam es zu einem Ertragsrückgang von knapp sieben Mrd. Dollar. Ohne die Versicherungsbranche läge der Profitanstieg beim S&P bei 7,4 Prozent.

Ohne den Energiesektor, der in früheren Quartalen aufgrund des drastischen Ö̈lpreiseinbruchs und den dadurch induzierten Verlusten den Gesamtindex oft in Mitleidenschaft gezogen hatte, würde das durchschnittliche Profitwachstum des S&P 500 statt 4,7 Prozent nur 2,5 Prozent betragen. Dass die extreme Gewinnsteigerung des Energiesektors nicht stärker auf den S&P 500-Index durchschlägt, liegt daran, dass die Gewichtung des Energiesektors nur 5,8 Prozent beträgt.

Der Gewinnsprung im Technologiesektor profitierte stark von einem überdurchschnittlichen Gewinnzuwachs im Halbleiterbereich von 42 Prozent, ohne den der Profitanstieg nur 8,4 statt 14,8 Prozent betragen hätte. Ohne den Technologiesektor läge das Gewinnwachstum für den S&P 500 bei nur 2,1 Prozent.

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